Natürliches Stillen bedeutet, ein Baby direkt an der Brust zu ernähren – ohne künstliche Ersatzprodukte. Dieser uralte Akt ist weit mehr als nur Ernährung: Er schafft eine einzigartige Bindung zwischen Mutter und Kind und stärkt gleichzeitig das Immunsystem des Säuglings. Durch die Nutzung der körpereigenen Ressourcen der Mutter bietet das Stillen eine physiologisch perfekt angepasste Antwort auf die Bedürfnisse des Neugeborenen.
Muttermilch enthält alle wichtigen Nährstoffe für die gesunde Entwicklung des Säuglings. Sie ist reich an Antikörpern, Verdauungsenzymen und essenziellen Fettsäuren, wodurch sie die natürlichen Abwehrkräfte stärkt. Ihre Zusammensetzung verändert sich mit dem Wachstum des Kindes – sie ist ein lebendiges, einzigartiges und vollständiges Nahrungsmittel.
Stillen fördert die Ausschüttung von Oxytocin – einem Hormon, das sowohl die Mutter-Kind-Bindung stärkt als auch die Rückbildung der Gebärmutter unterstützt. Zudem hilft Stillen beim Abnehmen nach der Geburt und kann das Risiko für bestimmte Krebsarten (Brust, Eierstock) senken. Es ist außerdem eine natürliche, praktische und kostengünstige Methode.
Galaktagoge Pflanzen wie Bockshornklee, Mariendistel oder Fenchel können die Milchproduktion anregen. Als Tee, Nahrungsergänzungsmittel oder in Kapselform bieten sie eine sanfte Hilfe für stillende Mütter. Wichtig sind auch eine gute Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene Ernährung mit Omega‑3, B‑Vitaminen, Zink und Magnesium.
Schmerzen durch wunde Brustwarzen, Milchstau oder Mastitis können das Stillen erschweren. Warme Kompressen, Salben mit Calendula oder Lanolin sowie grüne Tonerde helfen bei Beschwerden. Fachliche Unterstützung durch Hebammen oder Stillberaterinnen ist ratsam.
Mit guter Planung lässt sich das natürliche Stillen auch nach dem Mutterschutz fortsetzen. Mit einer Milchpumpe kann Muttermilch abgepumpt und gekühlt aufbewahrt werden. Natürliche Mittel wie Ingwer helfen, die Energie und Vitalität zu erhalten – besonders bei Müdigkeit.
Häufige Fragen
Wie lange sollte man ein Baby stillen?
Die WHO empfiehlt 6 Monate ausschließliches Stillen und dann ergänzend bis zu 2 Jahren oder länger – je nach Bedürfnissen von Kind und Eltern.
Darf man bei Fieber oder Erkältung stillen?
In den meisten Fällen ja. Die Muttermilch enthält schützende Antikörper. Wichtig: Hände waschen und ggf. eine Maske tragen.
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