Uveitis bei Pferden verstehen

Uveitis ist eine der häufigsten Augenerkrankungen bei Pferden und eine der Hauptursachen für Erblindung. Gekennzeichnet durch eine schmerzhafte Entzündung der Uvea, stellt diese wiederkehrende Krankheit eine bedeutende Herausforderung für Pferdebesitzer dar.

Was sind die Ursachen dieser Krankheit?

DieUveitis bei Pferden äußert sich durch eine Entzündung der Uvea, des vaskulären Teils des Auges, der aus Iris, Ziliarkörper und Aderhaut besteht. Die Ursachen für diese Entzündung erweisen sich als vielfältig und oftmals mehrfach.

  • Augentrauma: Ein Schlag oder eine Verletzung des Auges kann eine Uveitis verursachen. Diese Art von Verletzung tritt häufig isoliert auf und tritt nach der Heilung in der Regel nicht wieder auf.
  • Photosensibilisierung: Eine Vergiftung kann zu einer Uveitis führen, die oft mit einem ausgeprägten Hornhautödem und Laderverbrennungen einhergeht.
  • Immunologischer Ursprung: Eine rezidivierende Uveitis ist oft mit einer Immunreaktion verbunden, bei der sich die Abwehrkräfte des Auges gegen sich selbst richten. Diese Autoimmunität ist besonders bei genetisch prädisponierten Pferden wie Appaloosas zu beobachten.
  • Bakterielle Infektionen: Leptospirose, eine Infektion mit einem Bakterium aus der Familie der Spirochäten, ist eine Hauptursache für rezidivierende Uveitis. Die gegen dieses Bakterium gebildeten Antikörper greifen auch das Auge an und verursachen selbst nach Beseitigung des Bakteriums Rückfälle.
  • Systemische Erkrankungen: Die Lyme-Borreliose wird ebenfalls mit dem Auftreten von Uveitis in Verbindung gebracht. Obwohl der genaue Mechanismus nicht vollständig geklärt ist, ist klar, dass diese Infektion schwere Folgen für die Augen haben kann.

Die Kombination dieser Faktoren macht die Uveitis zu einer komplexen Krankheit, mit der man umgehen muss. Jede Entzündungsepisode erhöht das Risiko von Folgeschäden und Sehverlust, was die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose und einer angemessenen Behandlung unterstreicht.

Was sind die Symptome einer Uveitis?

Die Symptome derUveitis variieren je nach Schweregrad der Entzündung, ihrem Stadium und ihrer Lokalisation. Das häufigste Anzeichen ist jedoch Augenschmerz, der sich oft durch ein geschlossenes Auge und Lichtempfindlichkeit äußert.

  • Blepharospasmus: Kontraktionen der Lidmuskeln, die das Auge geschlossen halten.
  • Epiphora: Mehr oder weniger starker Tränenausfluss.
  • Photophobie: Empfindlichkeit gegenüber Licht.
  • Myosis: Kontraktion der Pupille.
  • Veränderung der Augenfarbe: Das Auge kann in Richtung rot oder gelb ziehen, was bei blauen Augen besonders auffällt.
  • Hornhautödem: Das Auge scheint von einem blauen Schleier bedeckt zu sein.
  • Augenlidödem: Schwellung der Augenlider.
  • Verminderte Sehkraftoder Erblindung: In schweren Fällen kann die Sehkraft erheblich eingeschränkt sein oder ganz verloren gehen.
  • Hyperthermie, Abgeschlagenheit oder Anorexie: Diese allgemeinen Anzeichen können die Augensymptome begleiten.

Schmerzen und wiederholte Entzündungen können zu schweren Komplikationen wie Katarakt, Glaukom und, seltener, Netzhautablösung führen. Mit jeder Uveitis-Episode verschlechtert sich der Zustand des Auges und die Schmerzbewältigung wird zunehmend schwieriger, was die Uveitis zu einer besorgniserregenden Krankheit macht, die sofortige tierärztliche Hilfe erfordert.

Wie wird die Diagnose gestellt?

UmUveitis bei Pferden richtig zu diagnostizieren, benötigt der Tierarzt eine Reihe von detaillierten Informationen.

Vorabinformationen :

  1. Datum des Auftretens der ersten Anzeichen, einschließlich der Umstände und des Verlaufs der Symptome.
  2. Verlauf früherer Behandlungen wegen Uveitis oder anderer Allgemeinerkrankungen.

Diese Informationen sind entscheidend, um festzustellen, ob die Uveitis rezidivierend ist, was eine langfristige Behandlung erfordert. Um nach Krankheitserregern wie Leptospirose zu suchen, ist eine Punktion der Augenflüssigkeit für serologische und PCR-Analysen erforderlich. Diese Methode ist genauer als die Bestimmung von Antikörpern im Blut.

Genetische Tests können durchgeführt werden, um Prädispositionen zu ermitteln, insbesondere bei Rassen wie den Appaloosas. Die ätiologische Diagnose ermöglicht ein Verständnis der zugrunde liegenden Ursachen, aber die dysimmunitäre Natur von Rezidiven schränkt die Wirksamkeit von Antibiotikabehandlungen ein. Eine angemessene Behandlung hängt daher von einem umfassenden Verständnis der Krankengeschichte und der genetischen Prädisposition ab.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung derUveitis zielt in erster Linie darauf ab, Schmerzen zu lindern und die Entzündung zu reduzieren, während das Sehvermögen und die Augengesundheit langfristig erhalten bleiben.

  • Symptomatische Behandlung während des Anfalls: Verwendung von Mydriatika (Augentropfen, die die Pupille erweitern) und entzündungshemmenden Augentropfen auf Kortikoidbasis. Wenn Hornhautverletzungen vorliegen, ersetzen Immunmodulatoren und Antibiotika die Kortikoide.
  • Isolation im Dunkeln: Das Pferd sollte in einer dunklen Umgebung gehalten werden, um Schmerzen und Entzündungen zu begrenzen. Es wird eine UV-Maske empfohlen, um das betroffene Auge zu schützen.
  • Langfristige Hygienemaßnahmen: Verwendung einer Fliegenhaube mit UV-Schutz, Verringerung der Exposition gegenüber Wind und Staub.

In Bezug auf die Augenchirurgie stehen zwei vielversprechende Techniken zur Verfügung:

  1. Cyclosporin-Implantat: Einsetzen einesImplantats, das ein Immunsuppressivum freisetzt, um die Entzündung zu reduzieren, wirksam für 2-3 Jahre.
  2. Vitrektomie: Absaugen des entzündeten Glaskörpers, um die Antikörper zu entfernen, die für die Rezidive verantwortlich sind, verhindert etwa 90% der Rückfälle.

Weitere Optionen können insbesondere in Betracht gezogen werden:

  • Gentamicin-Injektion: Diese Injektion in den Glaskörper kann bei einigen Pferden die Symptome verringern. Allerdings muss der Tierarzt die Risiken und den Nutzen abwägen.
  • Enukleation: Bei anhaltenden Schmerzen und Unwirksamkeit anderer Behandlungen kann die Entfernung des Auges erforderlich sein, um den Komfort des Tieres zu verbessern.

Eine frühzeitige und angemessene Behandlung ist entscheidend, um die Folgeerscheinungen zu begrenzen und die Sehkraft des Pferdes zu erhalten. Das schnelle Erkennen von Symptomen und ein rigoroser Umgang mit Rückfällen sind von entscheidender Bedeutung.

Welche natürlichen Alternativen gibt es?

Die Heidelbeere ist reich an Antioxidantien, die für die Durchblutung der Augen vorteilhaft sind. Sie wird zur Behandlung von chronischer Uveitis, Kernsklerose, progressiver Retinaatrophie und zur Vorbeugung von Katarakten bei älteren Pferden eingesetzt. Die Heidelbeere verbessert die Ermüdung der Augen und Durchblutungsstörungen, insbesondere in den Gliedmaßen.

Augentrost, auch Brillenknacker genannt, besitzt beruhigende, antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften, was ihn zu einer idealen Pflanze bei Augenerkrankungen macht.

Ginkgo Biloba verzögert die Augenalterung durch seine Wirkung auf die Mikrozirkulation des Blutes. Es wird für ältere Pferde empfohlen und wirkt gegen Augenbrennen, tränende Augen und Bindehautentzündungen.

Die Aufrechterhaltung einer regelmäßigen Augenhygiene mit einer Lotion aus Kochsalzlösung undKornblumenwasser hilft, Infektionen und Reizungen zu verhindern. Diese natürlichen Alternativen bieten ergänzende Optionen für die Behandlung und Vorbeugung von Augenerkrankungen und unterstützen gleichzeitig die allgemeine Gesundheit des Pferdes.

Welche Möglichkeiten der Vorbeugung gibt es?

Die Vorbeugung vonUveitis beruht auf mehreren Schlüsselmaßnahmen, um das Risiko und die Rückfälle zu minimieren.

  • Augensauberkeit: Reinigen Sie die Augen des Pferdes regelmäßig mit einer geeigneten Augenlotion.
  • Insekten- und UV-Schutz: Verwenden Sie eine Fliegenmaske mit UV-Schutz, um Reizungen durch Insekten und Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
  • Ernährung und Ergänzungen: Integrieren Sie Lebensmittel, die reich an Antioxidantien sind, wie z. B. Heidelbeeren, um die Augengesundheit zu unterstützen.
  • Stressbewältigung: Beschränken Sie die Exposition gegenüber Wind, Staub und extremen Wetterbedingungen.
  • Regelmäßige Überwachung: Führen Sie häufige augenärztliche Kontrollen durch, um erste Anzeichen einer Uveitis zu erkennen.
  • Impfungen und vorbeugende Behandlungen: Reduzieren Sie das Risiko von Infektionen, die eine wiederkehrende Uveitis auslösen können.
  • Umgang: Vermeiden Sie Augenverletzungen, indem Sie vorsichtig mit Pferden umgehen.

Mit diesen vorbeugenden Maßnahmen können Pferdebesitzer das Risiko einer Uveitis deutlich senken und das Sehvermögen ihrer Pferde langfristig schützen.

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