Botox ist aufgrund seiner Wirksamkeit bei der Reduzierung von Mimikfalten zu einer festen Größe in der ästhetischen Medizin geworden. Aufgrund der zunehmenden Bedenken hinsichtlich seiner Toxizität und Nebenwirkungen suchen jedoch immer mehr Menschen nach nicht-invasiven Alternativen. Dieser Artikel befasst sich mit den verfügbaren Lösungen und konzentriert sich dabei auf die neuesten Erkenntnisse über Peptidomimetika und Pflanzenextrakte, die die Wirkung von Botox nachahmen, ohne die mit Injektionen verbundenen Risiken.
Falten sind ein Zeichen der natürlichen Alterung, doch ihr frühzeitiges Auftreten ist häufig auf Umweltfaktoren und wiederholte Muskelkontraktionen im Gesicht zurückzuführen. Botox wirkt zwar, indem es diese Muskeln vorübergehend lähmt, doch seine neurotoxische Wirkung und die möglichen Komplikationen lassen viele Patienten nach topischen Lösungen suchen. Glücklicherweise hat die Forschung mehrere Alternativen entdeckt, darunter Peptide und Pflanzenextrakte, die die Wirkung von Botox auf sanftere und sicherere Weise nachahmen.
Wie funktioniert Botox?
Botulinumtoxin, auch bekannt als Botox, ist ein starkes Nervengift, das von dem Bakterium Clostridium botulinum produziert wird. Es wirkt, indem es die Freisetzung von Acetylcholin, einem für die Muskelkontraktion wichtigen Neurotransmitter, blockiert. Durch die Hemmung dieser Freisetzung bewirkt das Toxin eine vorübergehende Muskellähmung, wodurch das Erscheinungsbild von Mimikfalten, vor allem um die Augen und auf der Stirn,gemildert wird.
Allerdings ist dieses Toxin auch eine der giftigsten bekannten Substanzen, weshalb es Bedenken hinsichtlich seiner häufigen Verwendung für kosmetische Zwecke gibt. Daher hat sich die Kosmetikindustrie auf Alternativen verlegt, die diesen Effekt nachahmen, ohne auf invasive Injektionen zurückgreifen zu müssen.
Peptidomimetika: Die synthetischen Alternativen zu Botox
Peptidomimetika sind synthetische Peptide, die die Wirkung von Botox nachahmen sollen, indem sie die Muskelkontraktion topisch hemmen. Diese Peptide wirken hauptsächlich auf Kalziumkanäle und Neurotransmitter, um Falten sicher und effektiv zu reduzieren.
Acetyl Hexapeptid-3 (Argireline®)
Acetyl Hexapeptid-3, das unter dem Namen Argireline® vermarktet wird, ist eines der ersten entwickelten Botox-ähnlichen Peptide. Es wirkt durch Nachahmung des SNAP-25-Fragments, eines Proteins, das für die Freisetzung von Acetylcholin entscheidend ist. Indem es in den SNARE-Komplex eingreift, verhindert das Peptid die Freisetzung dieses Neurotransmitters und verringert so die Muskelkontraktionen.
Klinische Studien haben eine Verringerung der Faltentiefe um bis zu 27 % nach 30 Tagen täglicher Anwendung einer Creme mit 10 % Argireline® gezeigt. Diese Ergebnisse sind vergleichbar mit denen, die mit Botox-Injektionen erzielt werden, jedoch ohne die mit einem invasiven Eingriff verbundenen Risiken.
Inyline®-Peptid
Inyline® peptide, ein weiteres synthetisches Peptid, wirkt auf den postsynaptischen Weg Agrin/MuSK, um die Muskelkontraktion zu blockieren. Dieses Peptid hemmt die Bildung des Agrin/MuSK-Komplexes, der für die Organisation der neuromuskulären Verbindung von entscheidender Bedeutung ist.
In-vivo-Studien an 20 Frauen im Alter von 41 bis 50 Jahren haben nach 28 Tagen zweimal täglicher Anwendung einer Creme mit 5% Inyline® eine Verringerung der Faltentiefe um 14,9% gezeigt. Dieser Effekt ist besonders bei Mimikfalten wie Krähenfüßen sichtbar.
Snap 8
Snap 8 ist eine verbesserte Version von Argireline®, die ebenfalls entwickelt wurde, um die Bildung des SNARE-Komplexes zu hemmen. Studien haben ergeben, dass eine Creme mit 10% Snap 8 die Tiefe der Falten um die Augen innerhalb von 28 Tagen um 63% reduzieren kann. Dieses Peptid wird oft als die nächste Generation von Botox-Alternativen mit schnellen und lang anhaltenden Ergebnissen angepriesen.
Neurokosmetik und biomimetische Peptide
Neurokosmetika sind kosmetische Inhaltsstoffe, die auf die Wechselwirkungen zwischen der Haut und dem Nervensystem abzielen. Diese biomimetischen Peptide werden verwendet, um die Muskelkontraktionen auf der Hautoberfläche zu hemmen und so eine Botox-ähnliche Anti-Falten-Wirkung zu erzielen.
Calmosensine™ ist ein synthetisches Peptid, das die Wirkung von Botox nachahmt, indem es die Freisetzung von Pro-Endorphinen, den natürlichen entspannenden Botenstoffen der Haut, anregt. Dieser Mechanismus lindert die Muskelspannung und beugt der Bildung von Mimikfalten vor.
Zusätzlich zu seiner Botox-ähnlichen Wirkung verbessert Calmosensine™ die Hautbarriere, fördert die Elastizität der Haut und zeigt eine Anti-Glykationswirkung, wodurch es zu einer besseren Festigkeit und Feuchtigkeitsversorgung der Haut beiträgt.
BONT-L Peptide Solution, ein weiteres Botox-ähnliches Peptid, inaktiviert das Protein SNAP-25, um die Freisetzung von Acetylcholin in der Synapse zu verhindern. Eine klinische Studie mit 15 Freiwilligen zeigte nach 28 Tagen Anwendung einer 5%igen Creme eine 38%ige Verringerung der Mikroreliefs im periokularen Bereich.
Welche natürlichen Alternativen zu Botox gibt es?
Inhaltsstoff | Herkunft | Mechanismus | Klinische Ergebnisse |
---|---|---|---|
Stoechiol | Öl aus Lavandula Stoechas (Schmetterlingslavendel) | Entspannt die Gesichtsmuskeln und restrukturiert die Epidermis | Reduziert Krähenfüße-Falten in 7 Tagen (0,25%-1%) |
Myoxinol™ | Hibiskus Esculentus | Hemmt die Kontraktion der Gesichtsmuskulatur und beugt nasolabialen Falten vor | Reduziert nasolabiale Falten um 26% in 3 Wochen (1%) |
Gatulin Expression | Acmella oleracea | Reduziert die Kontraktionen der subkutanen Muskulatur | Verringerung der Hautrauheit um 16% in 20 Tagen (2%) |
Quellen
- Neurocosmetics in Skincare-The Fascinating World of Skin-Brain Connection: A Review to Explore Ingredients, Commercial Products for Skin Aging, and Cosmetic Regulation (Neurokosmetik in der Hautpflege – Die faszinierende Welt der Haut-Gehirn-Verbindung: Ein Überblick zur Erforschung von Inhaltsstoffen, kommerziellen Produkten für die Hautalterung und Kosmetikvorschriften)