Wenn ein Säugling an Husten leidet, ist die Angst der Eltern vorprogrammiert. Fernab von chemischen Sirups entscheiden sich immer mehr Familien für die Homöopathie bei Babyhusten, die als natürliche, sanfte und nebenwirkungsfreie Alternative gilt. Aber ist sie wirklich wirksam? Schauen wir uns an, was die Fachleute sagen und welche Mittel für welche Art von Husten empfohlen werden.
Husten bei Babys verstehen
Husten ist ein natürlicher Reflex, der hilft, die Atemwege zu befreien. Bei Säuglingen kann er durch eine einfache Erkältung, Allergien oder seltener durch ernsthaftere Infektionen wie Bronchiolitis ausgelöst werden. Bevor Sie eine Behandlung in Betracht ziehen, ist es immer entscheidend, die genaue Ursache des Hustens zu ermitteln.
Warum entscheiden sich manche Eltern für die Homöopathie?
Die Homöopathie wird als sanft, natürlich und ohne Nebenwirkungen wahrgenommen. Für Eltern, die bei einem Säugling auf chemische Medikamente verzichten möchten, mag dies wie eine ideale Lösung erscheinen. Zumal viele Mittel in der Apotheke rezeptfrei erhältlich sind.
Homöopathische Behandlungen für Babyhusten: Welche sind zu wählen und wie werden sie verabreicht?
Wenn das Baby hustet, wird jede schlaflose Nacht für die Eltern zu einem Marathon. Vielleicht fragen Sie sich: “Soll ich zum Kinderarzt gehen? Muss ich warten? Kann ich etwas Sanftes ausprobieren?” In solchen Momenten wird oft die Homöopathie in Betracht gezogen, da sie als natürliche Methode ohne nennenswerte Nebenwirkungen gilt. Aber nicht alle Mittel sind gleich gut und vor allem müssen sie auf die Art des Hustens Ihres Kindes abgestimmt sein.
1. Drosera rotundifolia
- Indikation: Trockener, reizender, krampfartiger Husten, vor allem nachts.
- Typische Symptome :
- Husten in Quinten, manchmal bis zum Erbrechen.
- Verschlimmert sich im Liegen.
- Kein oder nur wenig Auswurf.
- Modalitäten der Einnahme :
- Klassische Dosierung: 5 Globuli in 5CH oder 9CH, 2 bis 3 Mal täglich.
- Bei Babys werden die Kügelchen mit etwas Wasser (10-15 ml) verdünnt und auf einem Löffel oder mit einer Pipette verabreicht.
- Am besten vor dem Schlafengehen geben, wenn der Husten nachts auftritt.
2. Belladonna
- Indikation: Plötzlicher Husten mit Fieber, Entzündung und rotem Gesicht.
- Typische Symptome :
- Plötzlicher Beginn, hohes Fieber, Schweißausbrüche, schneller Puls.
- Roter, schmerzhafter Rachen.
- Trockener Husten, manchmal mit Brustschmerzen.
- Modalitäten der Einnahme :
- Dosierung: 5 Globuli 9CH, dreimal täglich.
- Bei Babys die Kügelchen in Wasser auflösen.
- Kann bei hohem Fieber zusätzlich zu Paracetamol gegeben werden (immer nach ärztlichem Rat).
3. Ipeca (Ipecacuanha)
- Indikation: Erkältungshusten mit Übelkeit oder Erbrechen.
- Typische Symptome :
- Produktiver Husten (Schleim), aber das Baby kann nicht richtig abhusten.
- Häufige Übelkeit.
- Keuchende Atmung.
- Modalitäten der Einnahme :
- Empfohlene Dosis: 5 Globuli 5CH oder 7CH, 2 bis 4 Mal täglich, je nach Intensität.
- Für Säuglinge in etwas Wasser auflösen.
- Nach dem Essen verabreichen, da sich die Übelkeit auf nüchternen Magen verschlimmern kann.
4. Pulsatilla
- Indikation: Fortschreitender Husten mit dickem Nasenausfluss, leichtes Weinen.
- Typische Symptome :
- Baby verlangt nach den Armen, sucht Trost.
- Wechselnder Husten: manchmal trocken, manchmal feucht.
- Dicker, gelber oder grünlicher Schleim.
- Verschlimmerung am Abend oder in einem warmen Raum.
- Modalitäten der Einnahme :
- Dosierung: 5 Globuli 9CH, morgens und abends.
- Bei Babys die Kügelchen in lauwarmem Wasser auflösen.
- Kann mit regelmäßigen Nasenspülungen (physiologische Kochsalzlösung) kombiniert werden.
Wie verabreicht man einem Baby Homöopathie?
Herkömmliche Kügelchen sind im Mund nicht für ein Baby geeignet. Folgende Methode wird empfohlen:
- Verdünnung: Schmelzen Sie die Kügelchen (in der Regel 5 Kügelchen) in 10 bis 15 ml lauwarmem Wasser.
- Verabreichung: Verwenden Sie eine Pipette oder einen Löffel, um Ihrem Baby die Flüssigkeit zu verabreichen.
- Häufigkeit: Befolgen Sie die spezifischen Angaben zu jedem Mittel. Im Allgemeinen wird die Einnahme unterbrochen, sobald sich eine Besserung einstellt.
Wichtig zu beachten
- Homöopathische Mittel ersetzen nie einen Arztbesuch, vor allem wenn sich der Husten verschlimmert, länger als drei Tage anhält oder mit Fieber, pfeifenden Atemgeräuschen und Atemnot einhergeht.
- Keine längere Selbstmedikation : Wenn nach 48 Stunden keine Besserung eintritt, ist es besser, einen Kinderarzt aufzusuchen.
- Homöopathie kann ergänzend helfen, ist aber weder eine Grundbehandlung noch eine Wunderlösung.
Schlussfolgerung
Die Homöopathie kann ein interessanter Weg sein, um leichten Husten bei Babys zu lindern, vorausgesetzt, sie wird mit Vorsicht und Bedacht eingesetzt. Die wissenschaftlichen Beweise sind nach wie vor begrenzt, aber viele Eltern berichten von einer Verbesserung der Symptome. Wie dem auch sei, die Sicherheit Ihres Kindes sollte immer an erster Stelle stehen.



