Sodoku: Diese Zoonose wird von Ratten übertragen

Zoonosen, d. h. Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden können, stellen eine große Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Zu diesen Zoonosen gehört Sodoku, eine seltene Infektion, die durch das Bakterium Spirillum minus verursacht wird. Sie wird hauptsächlich durch Bisse und Kratzer von Ratten übertragen.

Welcher Erreger ist verantwortlich?

Die durch Rattenbisse verursachte Spirillose, auch bekannt als Sodoku, wird durch das gramnegative Bakterium Spirillum minus verursacht. Dieses Bakterium ist eine von zwei Formen des Rattenbissfiebers, die andere ist die Streptobacillose, die durch Streptobacillus moniliformis verursacht wird. Spirillen gehören zur Gruppe der Betaproteobacteria. Sie sind strikt aerob oder mikroaerophil, spiralförmig und durch Geißeln an ihren Polen beweglich.

Spirillen sind potenziell pathogen und vermehren sich in stehendem Süßwasser, in Abwässern und im Boden. Sie verursachen Krankheiten, die als Spirillose bezeichnet werden. Eine Spirille erscheint als beweglicher Mikroorganismus in Form eines wellenförmigen oder spiralförmig konturierten Fadens. Sie erweisen sich manchmal als mit Geißeln oder vibrierenden Wimpern versehen.

Imindischen Altertum werden erstmals Krankheiten erwähnt, die mit Rattenbissen in Zusammenhang stehen. In den USA wurde 1839 zum ersten Mal von Rattenbissfieber berichtet. Im Jahr 1884 berichtete Millot-Carpentier von einem Fall in Europa. Im Jahr 1887 beschrieb Carter eine Spirille als häufigen Wirt von Mäusen und Ratten. Ab 1890 untersuchten viele japanische Forscher das Rattenbissfieber oder Sodoku.

Im Jahr 1916 isolierten japanische Forscher Spirochœta morsus muris als Ursache für Sodoku. 1925 schlug Ruys vor, den üblichen Parasiten von Mäusen Spirillum minus muris und den von wilden Ratten Spirillum morsus muris zu nennen. Im darauffolgenden Jahr, 1926, bestätigten Forscher diegemeinsame Identität der beiden Spirillen.

Vor der Einführung von Antibiotika behandelten Ärzte Sodoku mit Arsenderivaten. In den 1920er und 1930er Jahren verwendeten Fachleute Spirillum minus als Pyrotherapiemittel zur Behandlung von allgemeiner Lähmung oder Neurosyphilis. Spirillum morsus muris, oder S. minus, ist ein spiralförmiges, bewegliches, dünnes, aerobes und gramnegatives Bakterium, das schwer zu kultivierenist.

Wie äußert sich diese Krankheit bei Tieren?

Die am häufigsten mit Spirillum minus infizierten Tiere sind Ratten. Es wurden jedoch auch Infektionen bei Mäusen und Meerschweinchen beobachtet. Diese Nagetiere, die häufig asymptomatische Träger sind, beherbergen das Bakterium, ohne sichtbare klinische Anzeichen zu zeigen. Dies erschwert die Erkennung der Infektion und erhöht das Risiko einer Übertragung auf andere Tiere und den Menschen.

Die geografische Verteilung von Infektionen mit Spirillum minus ist weltweit. Am häufigsten wird die Krankheit jedoch in Asien gemeldet, wo sie in einigen Regionen endemisch ist. Die Übertragung von Spirillum minus bei Tieren erfolgt hauptsächlich durch engen Kontakt oder Biss über den Speichel infizierter Ratten. Ratten tragen das Bakterium häufig in ihrer Mundhöhle und erleichtern so die Übertragung auf andere Tiere oder den Menschen bei Bissen oder Kratzern.

Trotz ihrer Fähigkeit, Spirillum minus zu beherbergen, zeigen Ratten und andere Nagetiere in der Regel keine Anzeichen der Krankheit, so dass ihr Trägerstatus ohne spezifische Tests schwer zu erkennen ist. Aufgrund dieser inapparenten Infektion ist eine genaue Überwachung der Nagerpopulationen, insbesondere in Gebieten, in denen die Krankheit endemisch ist, unerlässlich, um eine Übertragung des Bakteriums auf den Menschen zu verhindern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Spirillum minus hauptsächlich Ratten infiziert, die keine sichtbaren Symptome zeigen. Das Bakterium wird durch engen Kontakt oder Bisse übertragen, hauptsächlich über den Speichel infizierter Ratten. Die Überwachung der Nagerpopulationen und Präventionsmaßnahmen sind entscheidend, um das Risiko einer Übertragung auf den Menschen zu minimieren.

Wie wird es übertragen?

Sodoku wird hauptsächlich durch Rattenbisse auf den Menschen übertragen, obwohl es auch seltene Fälle von Übertragungen durch Mäusebisse gibt. Diese infektiöse Zoonose geht von Tieren auf Menschen über. Besonders gefährdete Berufsgruppen wie Mitarbeiter von Tierhandlungen, Züchter, Tierärzte und Arbeiter, die mit der Rattenbekämpfung oder der Kanalisation betraut sind, haben ein erhöhtes Risiko.

Neben Bissen oder Kratzern kam es in Einzelfällen auch zu einer Übertragung durch die Aufnahme von kontaminiertem Wasser oder Milch. Diese Übertragungswege bleiben jedoch die Ausnahme. Spirillum minus hält sich hauptsächlich im Speichel von Ratten auf und wird vor allem durch Bisse und Kratzer verbreitet. Es wurden auch einige Fälle von Übertragungen durch andere Tiere, wie Affen oder Mäuse, gemeldet.

Am stärksten gefährdet sind Menschen, die aufgrund ihres Berufs oder ihrer Lebensweise in engem Kontakt mit Nagetieren stehen. Besonders gefährdet sind Arbeitnehmer, die regelmäßig mit wilden Ratten in Kontakt kommen, wie z. B. Rattenbekämpfer und Kanalarbeiter. Ebenso müssen Personen, die in beruflichen Zusammenhängen mit Nagetieren umgehen, wie Tierärzte und Mitarbeiter von Zoohandlungen, besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen, um Bisse und Kratzer zu vermeiden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Übertragung von Sodoku hauptsächlich durch Bisse oder Kratzer von Ratten erfolgt, wobei ein erhöhtes Risiko für Berufstätige besteht, die diesen Tieren ausgesetzt sind. Die Prävention dieser Zoonose erfordert strenge Hygienemaßnahmen und erhöhte Wachsamkeit in Umgebungen, in denen sich Nagetiere aufhalten.

Welche Symptome hat diese Infektion beim Menschen?

Beim Menschen treten die Symptome von Sodoku in der Regel nach einer Inkubationszeit von bis zu zwei Monaten auf. Zunächst treten Schmerzen und Schwellungen an der Bissstelle auf, die sich zu Geschwüren entwickeln können. Später treten in der Nähe der Wunde Lymphknoten auf, die auf eine lokale Infektion hinweisen.

Mit Fortschreiten der Infektion tritt hohes Fieber auf, das sich in Zyklen entwickelt und unbehandelt mehrere Monate anhalten kann. Dieses wiederkehrende Fieber wird häufig von Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Erbrechen,wandernden Arthralgien und Myalgien begleitet. In etwa 50 % der Fälle tritt ein Erythem auf, das sich als makulopapulärer, morbilliformer, petechialer oder manchmal auch blasen- oder pustelförmiger Ausschlag äußert.

Ohne Behandlung können die Symptome innerhalb von 3 bis 4 Tagen abklingen, treten aber in der Regel 3 bis 10 Tage später wieder auf, was zu einem zyklischen Verlauf der Krankheit führt. Dieser Verlauf wird von mehreren aufeinanderfolgenden fieberhaften Episoden durchsetzt, die Wochen oder Monate dauern können. Komplikationen sind zwar selten, können aber Endokarditis, Meningitis und Hepatitis umfassen, wobei die Sterblichkeit bei komplizierten Formen bei etwa 6 % liegt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sodoku durch wiederkehrendes Fieber, Hautläsionen und Muskel- und Gelenkschmerzen gekennzeichnet ist. Das schnelle Erkennen und Behandeln der Infektion ist entscheidend, um schwere Komplikationen zu verhindern. Die Symptome sind zwar vielfältig, folgen aber einem wiederkehrenden Muster, das dabei helfen kann, die Krankheit von anderen ähnlichen Infektionen zu unterscheiden.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose von Sodoku beruht hauptsächlich auf der klinischen Beobachtung der Symptome und der Vorgeschichte des Rattenbisses. In der Differentialdiagnose wird Sodoku mit Streptobazillose und verschiedenen anderen bakteriellen und viralen Infektionen verglichen. Sodoku weist eine längere Inkubationszeit, ein ausgeprägteres wiederkehrendes Fieber und seltene Gelenkbeteiligungen auf. Die Kultivierung von Spirillum minus erweist sich als schwierig.

Die Fachleute führen die direkte bakteriologische Diagnose anhand von Proben aus der Hautläsion, aus dem Blut oder durch Punktion des Satellitenganglions durch. Sie identifizieren das Bakterium auch durch intraperitoneale Inokulation des Tieres. Die Anzahl der weißen Blutkörperchen schwankt normalerweise zwischen 5.000 und 30.000/ml. Dies kann bei der Ausrichtung der Diagnose helfen.

Es gibt keine spezifische Serologie für Spirillum minus, aber ein PCR-Test, der die bakterielle ribosomale RNA amplifiziert, ist möglich. Eine direkte Sichtbarmachung des Bakteriums ist erforderlich, da S. minus nicht auf synthetischen Trägern kultiviert werden kann. Die Differentialdiagnose umfasst Krankheiten wie Streptobacillose, Haverhill-Fieber, Lyme-Borreliose, Leptospirose und andere ähnliche Infektionen.

Welche Behandlung ist geeignet?

Die Behandlung von Sodoku beruht in erster Linie auf einer geeigneten Antibiotikatherapie, um Spirillum minus aus dem infizierten Organismus auszurotten. Da das Bakterium empfindlich auf Penicilline und Tetracycline reagiert, werden diese Antibiotika in der Regel zur Behandlung der Infektion eingesetzt. Die Behandlung der ersten Wahl ist häufig Penicillin G, das intravenös verabreicht wird. Die empfohlene Dosis beträgt 200.000 Einheiten alle 4 Stunden über einen Zeitraum von 5 bis 7 Tagen. Ärzte schließen an diese Erstbehandlung in der Regel eine orale Überbrückungstherapie an. Sie verwenden häufigAmoxicillin in einer Dosis von 500 mg dreimal täglich für weitere 7 Tage.

Bei einer Penicillin-Allergie bevorzugen Mediziner Doxycyclin als Alternative. Sie verabreichen es in einer Dosierung von 100 mg oral alle 12 Stunden über einen Zeitraum von 14 Tagen. Diese Option ist besonders nützlich für Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen Penicilline.

Bei schweren Formen der Infektion, wie Endokarditis oder Meningitis, kann eine höhere Dosierung von Penicillin G in Kombination mit anderen Antibiotika wie Streptomycin oder Gentamicin erforderlich sein. Patienten mit Endokarditis durch S. moniliformis sollten vier Wochen lang hohe Dosen von Penicillin G in Kombination mit Streptomycin oder Gentamicin erhalten.

Manchmal beobachten die Patienten eine Reaktion vom Jarisch-Herxheimer-Typ, die die Symptome nach Beginn derAntibiotikatherapie vorübergehend verschärft. Diese Reaktion entsteht durch die Freisetzung bakterieller Toxine bei der Lyse der Bakterien, beschränkt sich aber in der Regel von selbst.

Welche Möglichkeiten der Vorbeugung gibt es?

Die Vorbeugung von Sodoku beruht auf einer Reihe strenger Hygienemaßnahmen und der Einschränkung des Kontakts mit Nagetieren, insbesondere Ratten. Hier sind einige wichtige Empfehlungen zur Vorbeugung dieser Zoonose.

Es ist entscheidend, jedes Risiko eines direkten oder indirekten Kontakts zwischen gezüchteten und wilden Nagetieren zu vermeiden. Die Räumlichkeiten sollten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Kadaver von Nagetieren sollten in Kühlbehältern gelagert werden, um die Ausbreitung von Bakterien zu verhindern.

Allgemeine Hygienemaßnahmen sollten durchgeführt werden, um das Infektionsrisiko zu verringern. Dazu gehört auch die Bekämpfung der Anwesenheit von Ratten, indem man sie nicht durch Futterdepots oder überfüllte Räume anlockt und eine regelmäßige Rattenbekämpfung durchführt. Räume, Materialien und Nagerkäfige sollten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden.

Arbeitnehmer, die Nagetieren ausgesetzt sind, wie z. B. Mitarbeiter von Zoofachgeschäften, Züchter und Tierärzte, sollten eine angemessene Schulung über die mit Sodoku verbundenen Risiken sowie über kollektive und individuelle Präventionsmaßnahmen erhalten. Sie sollten auch im Umgang mit Nagetieren und deren Haltung geschult werden, um das Risiko von Bissen und Kratzern zu minimieren.

Sie müssen geeignete persönliche Schutzausrüstung tragen, wie z. B. widerstandsfähige Handschuhe, Stiefel und spezielle Arbeitskleidung. Den Arbeitnehmern müssen Trinkwasser, Seife und Einweg-Wischvorrichtungen zur Verfügung stehen, um sich nach dem Kontakt mit Tieren, Abfällen oder tierischen Exkrementen die Hände zu waschen.

Die Hygienevorschriften müssen strikt eingehalten werden. Arbeitnehmer müssen sich nach dem Umgang mit Tieren oder deren Ausscheidungen sowie vor den Mahlzeiten oder Pausen systematisch die Hände waschen. Bei Wunden sollte die betroffene Stelle gewaschen, eingeseift und desinfiziert werden und mit einem wasserfesten Verband abgedeckt werden.

Einige epidemiologische Daten…

Sodoku ist eine Zoonose, die weltweit verbreitet ist. In Asien, insbesondere in Japan, ist die Prävalenz jedoch wesentlich höher, da die Krankheit dort endemisch ist. In Frankreich ist die Krankheit selten. Sie betrifft vor allem gefährdete Berufsgruppen wie Mitarbeiter in Zoohandlungen, Züchter, Tierärzte, Kammerjäger und Kanalarbeiter.

Ratten sind das Hauptreservoir für Spirillum minus, obwohl auch andere Nagetiere Träger des Bakteriums sein können. Ratten können das Bakterium in ihrer Mundhöhle beherbergen und es durch Bisse oder Kratzer übertragen. Die Krankheit kann auch auf andere Fleischfresser, die sich von Nagetieren ernähren, wie Hunde und Katzen, sowie auf den Menschen übertragen werden.

Das Rattenbissfieber wird in etwa 10 % der Rattenbisse auf den Menschen übertragen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass viele Fälle unbemerkt bleiben können. Denn die Art der Infektion verläuft bei Nagetieren häufig asymptomatisch. Die streptobakteriellen und spirillären Formen des Rattenbissfiebers betreffen vor allem Menschen in überbevölkerten städtischen Gebieten und Personal in biomedizinischen Labors.

In Frankreich ist die Krankheit außergewöhnlich und nicht meldepflichtig. Sie ist nicht in den Tabellen der Berufskrankheiten aufgeführt. Außerdem ist Spirillum minus nach dem Arbeitsgesetzbuch in keiner Gefahrengruppe eingestuft. Das bedeutet, dass die Überwachung dieser Infektion hauptsächlich auf der Wachsamkeit der Angehörigen der Gesundheitsberufe und der exponierten Arbeitnehmer beruht.

Die epidemiologischen Daten zeigen, dass Sodoku eine weltweit verbreitete Zoonose ist, mit einer höheren Prävalenz in Asien. Ratten sind die Hauptreservoire, und die Übertragung auf den Menschen erfolgt hauptsächlich durch Bisse. In Frankreich ist die Krankheit selten und betrifft hauptsächlich risikobehaftete Berufsgruppen.

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