Welche Auswirkungen hat rotes Licht auf die Haut?

In den letzten Jahren hat die Rotlichttherapie im Bereich der Hautpflege viel von sich reden gemacht. Man findet sie in dermatologischen Praxen , in der ästhetischen Medizin und sogar in Geräten für den Hausgebrauch. Doch was ist so besonders an ihr?

Hinter dieser Technologie steckt ein etabliertes wissenschaftliches Prinzip: die Photobiomodulation. Mithilfe von Licht einer bestimmten Wellenlänge stimuliert sie die Hautzellen, kurbelt die Kollagenproduktion an und beschleunigt die Regeneration der Haut. Zahlreiche neuere Studien haben ihre Vorteile bestätigt, insbesondere bei der Hautalterung, der Wundheilung,Akne und sogar bei bestimmten chronischen Erkrankungen wie Ekzemen und Schuppenflechte.

Schauen wir uns genauer an, wie Rotlicht auf die Haut wirkt und warum es zu einem Standard in der Dermatologie geworden ist.

Ein starkes Anti-Aging-Mittel: Rotes Licht gegen Hautalterung

Mit der Zeit verliert die Haut an Festigkeit, es bilden sich Falten und der Teint wirkt weniger ebenmäßig. Was ist die Hauptursache? Die Abnahme der Produktion von Kollagen und Elastin, zwei wichtigen Proteinen, die für die Spannkraft und Elastizität der Haut sorgen.

Hier setzt das rote Licht an. Indem es tief in die Dermis eindringt, stimuliert es die Fibroblasten, die Zellen, die für die Herstellung von Kollagen verantwortlich sind. Das Ergebnis: Die Haut wird straffer, Falten und Fältchen werden allmählich gemildert und der Teint wird strahlender.

📌 Was aktuelle Studien sagen :

Eine 2025 von Álvarez-Martínez und Borden veröffentlichte Studie ergab, dass eine 12-wöchige Photobiomodulationsbehandlung mit rotem Licht die Elastizität und den Feuchtigkeitsgehalt der Haut signifikant verbesserte.

Eine weitere Untersuchung in Photomedicine and Laser Surgery ergab, dass Stirnfalten und Krähenfüße nach einigen Wochen regelmäßiger Anwendung sichtbar reduziert wurden.
Kurz gesagt: Wenn Sie nach einer sanften und effektiven Lösung suchen, um die Hautalterung zu verlangsamen, ist Rotlicht eine hervorragende Alternative zu invasiven Behandlungen.

Beschleunigte Wundheilung: Eine Haut, die sich schneller regeneriert

Ob nach einem dermatologischen Eingriff, einem Schnitt oder einer Aknenarbe: Die Haut braucht Zeit, um sich zu reparieren. Rotes Licht kann genau diesen natürlichen Prozess beschleunigen, indem es die Zellaktivität ankurbelt und die Blutzirkulation verbessert.

Indem es die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr zu den Zellen erhöht, fördert es die Regeneration des Gewebes und verringert das Risiko einer ausgeprägten Narbenbildung. Aus diesem Grund wird sie häufig nach Laserbehandlungen, chemischen Peelings oder sogar chirurgischen Eingriffen eingesetzt.

📌 Wissenschaftliche Erkenntnisse :

Eine Studie von Schmidt und Mármora aus dem Jahr 2025 ergab, dass Rotlicht die Wundheilung um 30-50 % beschleunigt, indem es Fibroblasten und die Bildung neuer Blutgefäße anregt.
In der Schönheitschirurgie wird es mittlerweile postoperativ eingesetzt , um Rötungen einzudämmen und eine schnellere Wundheilung zu fördern.
Wenn Sie dazu neigen, langsam zu heilen oder nach einer Verletzung Spuren zu hinterlassen, könnte die Integration von Rotlicht in Ihre Routine einen echten Unterschied machen.

Ein Verbündeter gegen Entzündungen: Akne, Ekzeme und Psoriasis

Wenn Sie eine reaktive Haut haben, die zu Rötungen oder Unreinheiten neigt, kann Rotlicht eine interessante Lösung sein. Dank seiner starken entzündungshemmenden Wirkung hilft es, empfindliche Haut zu beruhigen und entzündliche Akneausbrüche zu reduzieren.

Im Gegensatz zu medikamentösen Behandlungen, die aggressiv sein können (wie Retinoide oder bestimmte Antibiotika), wirkt Rotlicht sanft und ohne Nebenwirkungen. Es reduziert Rötungen, schränkt die übermäßige Talgproduktion ein und fördert die Reparatur von geschädigtem Gewebe.

📌 Was die Wissenschaft dazu sagt :

Eine Studie aus dem Jahr 2024 unter der Leitung von Woo K. ergab, dass Rotlicht entzündliche Akneläsionen in nur 8 Wochen um 46 % reduzierte.

Eine weitere Untersuchung von Oliveira und da Silva aus dem Jahr 2025 zeigte, dass die Photobiomodulation bei der Linderung von Psoriasis- und Ekzemattacken wirksam war und den Juckreiz und die Entzündung verringerte.

Wenn Sie unter reaktiver Haut oder chronischen Hauterkrankungen leiden, kann eine regelmäßige Behandlung mit Rotlicht dazu beitragen, Ihre Haut langfristig zu beruhigen und ins Gleichgewicht zu bringen.

Hoffnung für Pigmentflecken und Melasma

Dunkle Flecken, ob durch Sonne, Alterung oder Hormone verursacht, sind manchmal schwer zu mildern. Rotes Licht könnte eine vielversprechende Lösung sein, da es die Melaninproduktion reguliert und hilft, den Teint zu vereinheitlichen.

📌 Was die neuesten Studien zeigen :

Eine Forschungsarbeit von Glass und Mérai aus dem Jahr 2025 ergab, dass die Intensität von Pigmentflecken nach 12 Wochen regelmäßiger Rotlichtbestrahlung um 35 % zurückging.
Auch wenn Rotlicht noch kein Ersatz für herkömmliche Depigmentierungsbehandlungen (wie Hydrochinon-Cremes oder Peelings) ist, stellt es eine sanfte und natürliche Alternative dar, um den Teint aufzuhellen und der Entstehung neuer Flecken vorzubeugen.

Wie kann man die Wirkung von Rotlicht optimieren?

Um sichtbare Ergebnisse zu erzielen, ist Regelmäßigkeit von entscheidender Bedeutung. Hier sind einige Tipps, wie Sie die Wirkung maximieren können:

• Verwenden Sie ein qualitativ hochwertiges, dermatologisch zertifiziertes Gerät.
• Achten Sie auf einen angemessenen Behandlungsrhythmus: etwa 3 bis 5 Sitzungen pro Woche, die 10 bis 20 Minuten dauern.
• Kombinieren Sie das Rotlicht mit anderen Behandlungen, wie Vitamin-C-Seren oder Feuchtigkeitscremes. Unbedingt NACH Ihrer Sitzung anwenden.

Wählen Sie die richtige Wellenlänge:
630 bis 660 nm für eine Anti-Aging- und entzündungshemmende Wirkung.
810 bis 850 nm für eine tiefere Wirkung auf die Wundheilung.

Quellen

1. Schmidt, T.R., Mármora, B.C., Brochado, F.T., et al. (2025). Red light-emitting diode on skin healing: an in vitro and in vivo experimental study.
2. Álvarez-Martínez, M., & Borden, G. (2025). A systematic review on whole-body photobiomodulation for exercise performance and recovery.
3. Bernardelli, A., & Visco, C. (2025). Management of mycosis fungoides and Sézary syndrome with mogamulizumab in combination with psoralen plus UVA.
4. Oliveira, V.R. da Silva, et al. (2025). Photobiomodulation therapy in diabetes: Benefits for pain relief, quality of life, and wound healing.
5. Woo, K. (2024). Photobiomodulation as a multimodal therapy to enhance wound healing and skin regeneration.
6. Glass, G.E., Mérai, A., & Molnár, S. (2025). The Use of a Proprietary Near-Infrared Laser to Enhance Wound Healing.