Die posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) ist ein Krankheitsbild, das viele Menschen nach traumatischen Ereignissen betrifft. Obwohl pharmakologische Behandlungen wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) häufig verschrieben werden, sind sie oft mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden. Immer mehr Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit natürlichen Heilmitteln zur Bewältigung der Symptome von PTSD.
Posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD/TSPT) verstehen
Die posttraumatische Belastungsstörung (PTSD ) ist eine schwere Angststörung, die nach einem traumatischen Ereignis auftritt. Sie äußert sich in Form von Flashbacks, wiederkehrenden Albträumen, anhaltender Angst und übersteigerten emotionalen Reaktionen. Diese oft schwächenden Symptome stehen in direktem Zusammenhang mit Funktionsstörungen im Gehirn, insbesondere im Hippocampus.
Schlüsselrolle des Hippocampus bei PTSD
Der Hippocampus, eine Gehirnregion, die für die Verwaltung von Erinnerungen und die Regulierung von Emotionen von entscheidender Bedeutung ist, ist besonders anfällig für chronischen Stress. Bei Patienten mit PTSD wird häufig eine Verringerung seines Volumens beobachtet, was zu erheblichen Veränderungen in den folgenden Funktionen führt:
- Räumliches Gedächtnis: Schwierigkeiten, sich an Orte oder Situationen zu erinnern, die nicht traumatisch sind.
- Regulation von Angstreaktionen: Überaktivierung, die zu unverhältnismäßigen Panikreaktionen führt.
- Überwachung traumatischer Erinnerungen: Unfähigkeit, eine Erinnerung von einer realen Bedrohung zu unterscheiden.
Studien mit bildgebenden Verfahren im Gehirn haben gezeigt, dass Patienten mit PTSD im Vergleich zu gesunden Personen ein verringertes hippocampales Volumen aufweisen. Dieser strukturelle Rückgang steht in direktem Zusammenhang mit der anhaltenden Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, das die hippocampalen Neuronen negativ beeinflusst.
Neurobiologische Folgen von PTSD
PTSD wirkt sich auf mehrere neuronale Schaltkreise aus, verschärft die emotionalen Reaktionen und beeinträchtigt die Fähigkeit des Gehirns, Erinnerungen zu verarbeiten. Dies erklärt, warum die Patienten ihre Traumata häufig in Form von Flashbacks wiedererleben und so ihren Zustand der Hypervigilanz verstärken. Diese pathologische Schleife intensiviert die psychische Notlage und verschlimmert die Symptome der PTSD.
Vielversprechende Heilpflanzen
Natürliche Therapien zielen darauf ab, die Symptome zu lindern, ohne die Nebenwirkungen, die oft mit herkömmlichen Medikamenten verbunden sind. Sie stützen sich auf Heilpflanzen, die für ihre neuroprotektive und entzündungshemmende Wirkung bekannt sind, sowie auf Praktiken wie Meditation und tiefes Atmen, um den Geist zu beruhigen.
Bei der natürlichen Bewältigung von PTSD (Posttraumatische Belastungsstörung) erweisen sich bestimmte Heilpflanzen als besonders wirksam.
Mit diesen natürlichen Lösungen gegen Stress können Sie auf die spezifischen biologischen Mechanismen der PTSD abzielen, insbesondere auf die Fehlfunktionen des Hippocampus und die übermäßigen emotionalen Reaktionen. Hier sind die vielversprechendsten Pflanzen, die durch aktuelle Studien gestützt werden. (2)
A. Chaenomeles sinensis
Chaenomeles sinensis ist weithin für seine neuroprotektiven Eigenschaften und seine positiven Auswirkungen auf das Gedächtnis bekannt. Indem sie auf die hippocampalen Dysfunktionen abzielt, die häufig mit PTSD in Verbindung gebracht werden, trägt diese Pflanze zur Verringerung von Angstsymptomen und zur Verbesserung der Kognition bei.
Chaenomeles sinensis spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Symptome von PTSD, indem sie die hippocampale Neurogenese stimuliert, einen lebenswichtigen Prozess zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Traumata. Sie trägt auch dazu bei, Angstverhalten und übermäßige Angstreaktionen, die oft durch traumatische Erinnerungen ausgelöst werden, deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig tragen seine entzündungshemmenden Eigenschaften dazu bei, die durch posttraumatischen Stress geschädigten Gehirnzellen wiederherzustellen, was eine bessere kognitive und emotionale Erholung fördert.
B. Glycyrrhiza uralensis (Süßholz)
Lakritze ist eine Heilpflanze mit zahlreichen Eigenschaften. Seine Inhaltsstoffe, wie z. B. Liquiritin, sorgen für eine deutliche Linderung der PTSD-Symptome, indem sie u. a.Ängste reduzieren und Stressreaktionen modulieren.
Glycyrrhiza uralensis hilft dank seiner therapeutischen Eigenschaften, die übersteigerten emotionalen Reaktionen zu modulieren, die für die posttraumatische Belastungs störung charakteristisch sind. Es bietet außerdem einen wertvollen neuronalen Schutz und begrenzt die Schäden, die durch eine längere Stressbelastung verursacht werden. Durch die Unterstützung der emotionalen Regulationsmechanismen spielt diese Pflanze eine Schlüsselrolle für das psychologische Gleichgewicht, das für einen besseren Umgang mit den Symptomen der PTSD unerlässlich ist.
C. Atractylodes macrocephala
Atractylodes macrocephala ist für seine antiapoptotischen Eigenschaften bekannt und spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz von Neuronen, die von PTSD betroffen sind. Es verbessert die Widerstandsfähigkeit des Gehirns gegenüber chronischem Stress.
Atractylodes macrocephala zeichnet sich durch seine starken neuroprotektiven Effekte aus, insbesondere durch die Verhinderung des Zelltods von Neuronen, die traumatischem Stress ausgesetzt sind. Sie fördert auch die Optimierung der synaptischen Verbindungen im Hippocampus, einer Region, die für die Verwaltung und Regulierung traumatischer Erinnerungen von entscheidender Bedeutung ist. Darüber hinaus trägt diese Pflanze dazu bei, den Spiegel des Stresshormons Corticosteron, das bei Menschen mit PTSD häufig erhöht ist, zu modulieren, wodurch die negativen hormonellen Auswirkungen auf das Gehirn verringert werden.
Die Wirksamkeit von Kombinationspräparaten: Fokus auf HFE
Die Vorteile dieser Pflanzen werden maximiert, wenn sie in speziellen Formeln kombiniert werden, wie z. B. Herbal Formula Extract (HFE). Diese Mischung wurde in Tiermodellen getestet und zeigte eine deutliche Verringerung der Symptome von PTSD, einschließlich Angstzuständen, übertriebener Furcht und Gedächtnisstörungen. (1)
Studien mit Herbal Formula Extract (HFE) zeigten eine deutliche Senkung des Kortikosteronspiegels, eines Hormons, das in engem Zusammenhang mit der Verschlimmerung der Symptome von PTSD steht. Diese Behandlung zeigte auch eine deutliche Verbesserung der Funktionen des Hippocampus, insbesondere durch die Stärkung des räumlichen Gedächtnisses und die Regulierung traumatischer Erinnerungen. Darüber hinaus trägt HFE zur Wiederherstellung der Kaliumkanäle Kv4.2 bei, die für die Aufrechterhaltung einer optimalen neuronalen Kommunikation unerlässlich sind, und fördert so ein besseres Gleichgewicht im Gehirn.
Die Einbeziehung natürlicher Heilmittel in die Behandlung von PTSD kann zu einer deutlichen Linderung der Symptome führen und gleichzeitig die Nebenwirkungen pharmakologischer Behandlungen vermeiden. Es ist jedoch entscheidend, vor Beginn jeder natürlichen Behandlung einen Gesundheitsexperten zu konsultieren, um sicherzustellen, dass sie angemessen und wirksam ist.
Quellen:
- Park HR, Cai M, Yang EJ. Herbal Formula Extract Ameliorates Anxiety and Cognitive Impairment via Regulation of the Reelin/Dab-1 Pathway in a Murine Model of Post-Traumatic Stress Disorder. Pharmaceutics. 2024 Aug 30;16(9):1150. doi: 10.3390/pharmaceutics16091150. PMID: 39339187; PMCID: PMC11434737.
- Park, H.R.; Cai, M.; Yang, E.J. Novel Psychopharmacological Herbs Relieve Behavioral Abnormalities and Hippocampal Dysfunctions in an Animal Model of Post-Traumatic Stress Disorder. Nutrients 2023, 15, 3815.