Angst und Stress sind heutzutage relativ häufig anzutreffende Erkrankungen mit erheblichen Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Der Begriff “Angst” wird allgemein verwendet, um eine unangenehme, negative und unverhältnismäßige Emotion in Bezug auf eine als bedrohlich empfundene Situation zu beschreiben.
Aus allgemeiner Sicht wird der Begriff Angst, dessen lateinische Etymologie “Enge” bedeutet, als eine Einengung der Welt der betroffenen Person definiert, die mit einer ständigen Unruhe verbunden ist. Genauer gesagt entspricht Angst einer Vorstellung von Ungewissheit und nervlicher Anspannung angesichts eines bevorstehenden Ereignisses. Dennoch ist es für den Einzelnen schwierig, seinen emotionalen Zustand während einer Angstepisode genau zu definieren. Angst kann sowohl kurzfristig und vorübergehend als auch dauerhaft oder chronisch sein.
Angst und Stress erfordern eine besondere Behandlung, bei der verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Heutzutage gibt es ein großes Arsenal an allopathischen Therapien, die jedoch nicht frei von unerwünschten Nebenwirkungen sind.
Was ist Angst?
Angst ist eine normale Emotion angesichts des täglichen Stresses, auf die der Betroffene mit der Mobilisierung seiner physiologischen und psychologischen Ressourcen reagiert. Sie ist also ein Anpassungsfaktor angesichts von Gefahren- und Notsituationen (Aggressionen, Leistungen, Prüfungen). Pathologisch wird sie, wenn sie belastend, unkontrollierbar, behindernd oder gar lähmend wird. Der Betroffene hat die Situation nicht mehr unter Kontrolle und seine Ressourcen werden angesichts des Ereignisses unzureichend. In diesem Fall spricht man von Hauptangst, wenn die normale Grenze zu einem pathologischen Zustand überschritten wird.
Im Deutschen gibt es zwei Bezeichnungen für eine Sorge: “Angst” oder “Angst”. In der medizinischen Fachwelt wird häufiger von Angst gesprochen, in der Philosophie eher von Angoisse. Diese beiden Begriffe unterscheiden sich jedoch leicht voneinander. Denn im Gegensatz zur Angst, die eine Angst vor nichts ist, ohne ein Objekt, konzentriert sich die Angst auf ein Objekt oder ein Ereignis. Einem ängstlichen Menschen gelingt es nicht, sich von seinem “Stressor”-Element zu lösen, und so gelingt es ihm nicht, sich zu beherrschen. Die Entwicklung der Angst lässt sich in drei Stufen unterteilen: erstens das symptomatische Stadium, zweitens das Syndromstadium und drittens das Störungsniveau.
Ein Symptom entspricht einem klinischen Zeichen, ein Syndrom einem strukturierten Satz von Symptomen und schließlich wird der Begriff Störung verwendet, um die betreffende Behinderungssituation zu beschreiben.
Auswirkungen von Angst auf den Körper
Angst und Stress wirken sich in unterschiedlicher Form auf den Organismus aus. Eine Stresssituation führt zu biologischen Reaktionen, die für den Menschen schädlich sein können. Diese Folgen lassen sich in verschiedene Register einordnen: emotionale und somatische Folgen mit dem Auftreten von schädlichen, in Geweben oder Organen lokalisierten Störungen.
Emotionale Komponente :
Die emotionale Komponente wird bei diesen Pathologien stark beansprucht, was bei Angstzuständen zu Veränderungen der Psyche führt. Es kann zu Traurigkeit oder emotionalem Rückzug kommen, aber auch zu Reizbarkeit, Feindseligkeit oder Aggressivität als direkte Folge von Angstzuständen, sei es Angst oder Stress. Andererseits kann Stress zur Entwicklung von Angstzuständen führen.
Somatische Komponente:t
Stress- und Angststörungen können verschiedene klinische Formen annehmen.
Die beschriebenen somatischen Beschwerden sind in der Regel für jede Art von Angst typisch. Bei einer Panikattacke beispielsweise sind die am häufigsten beobachteten Reaktionen Tachykardie, Herzklopfen, Schweißausbrüche, Engegefühl in der Brust, präkordiale Schmerzen, Schwindel, Unwohlsein oder auch Parästhesien. Bei der generalisierten Angststörung sind die Auswirkungen relativ unterschiedlich und es kommt insbesondere zu Schlaflosigkeit.
Man spricht auch von somatoformen Störungen, um diese somatisch aussehenden Manifestationen zu beschreiben, deren Natur und Ursprung psychogen sind.
Bei älteren Menschen ist der Ausdruck von Angst oft atypisch, was vor allem auf die Schwierigkeit zurückzuführen ist, sich auszudrücken.
Psychosoziale Aspekte der Angst
Die psychosoziale Sphäre, die bei der Analyse von Angst oft unterschätzt wird, verdient besondere Aufmerksamkeit. Die Auswirkungen von Angst gehen über den Einzelnen hinaus und durchdringen sein soziales und berufliches Leben, oft auf schleichende und tief greifende Weise.
Auswirkungen auf das soziale und berufliche Leben
Im sozialen Bereich kann sich die Angst in einer Vermeidungstendenz äußern. Soziale Interaktionen, Gruppenaktivitäten oder sogar Ausflüge mit Freunden werden zu potenziellen Stressquellen, was zu einer fortschreitenden Isolation führt. In Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen kann Angst die Fähigkeit beeinträchtigen, Beziehungen aufzubauen oder aufrechtzuerhalten, was manchmal zu Missverständnissen oder vorschnellen Urteilen führt, da der Angstzustand als Desinteresse oder Feindseligkeit fehlinterpretiert werden kann.
Im beruflichen Umfeld wirken sich Ängste direkt auf die Leistung aus. Insbesondere chronische Angstzustände können die Konzentration, die Entscheidungsfindung und das Zeitmanagement beeinträchtigen, was die Effizienz verringert und das Fehlerrisiko erhöht. Darüber hinaus kann die Angst vor dem Urteil die Teilnahme an Besprechungen oder Präsentationen hemmen und so die Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung einschränken. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, in dem die Angst die Leistung behindert, was wiederum die Angst verstärkt.
Einfluss des sozialen und familiären Umfelds
Das soziale und familiäre Umfeld spielt eine herausragende Rolle bei der Entwicklung von Angstzuständen. Ein konfliktreiches Familienklima, unrealistische Erwartungen oder auch eine mangelhafte Kommunikation können schon in der Kindheit die Saat der Angst legen. Diese Umweltfaktoren können in Kombination mit der genetischen Veranlagung die Anfälligkeit für Angstzustände erhöhen.
Ebenso ist die soziale Unterstützung ein entscheidender Faktor bei der Bewältigung von Angstzuständen. Das Vorhandensein eines wohlwollenden Unterstützungsnetzwerks kann ein Gegengewicht zu den inneren Spannungen bieten. Umgekehrt kann ein Mangel an Unterstützung oder die Exposition gegenüber einem feindseligen oder kompetitiven sozialen Umfeld die Angstsymptome verschärfen.
Es stellt sich also die Frage: Wie kann man ein Umfeld kultivieren, das der Angstreduktion förderlich ist? Es geht darum, eine Kultur der Offenheit zu fördern, in der der Ausdruck von Emotionen ermutigt und nicht stigmatisiert wird, eine gesunde Kommunikation in der Familie und in sozialen Kreisen zu unterstützen und für Anerkennung und Wertschätzung am Arbeitsplatz zu sorgen, die die psychische Gesundheit berücksichtigt.
Angst und Mitralklappenprolaps MVP
Der Mitralklappenprolaps (MVP) ist eine relativ häufige Herzerkrankung, bei der eine oder zwei der Herzklappen nicht richtig funktionieren. Speziell tritt MVP auf, wenn sich die Blätter (oder “Klappen”) der Mitralklappe nicht richtig schließen, wodurch es bei der Kontraktion der Herzkammer zu einer abnormalen Verschiebung (oder einem “Prolaps”) in den linken Vorhof kommt.
MVP kann asymptomatisch sein, aber in einigen Fällen kann es zu Herzklopfen, Brustschmerzen, Müdigkeit, Schwindel und Kurzatmigkeit führen. Darüber hinaus können manche Menschen mit MVP auch unterAngstzuständen leiden.
Angst kann ein sekundäres Symptom von MVP sein, sie kann aber auch eine psychologische Reaktion auf die MVP-Diagnose sein. Es ist üblich, dass Menschen mit Herzerkrankungen Angst entwickeln, weil sie sich Sorgen über ihren Gesundheitszustand und die Möglichkeit künftiger Herzkomplikationen machen.
In einigen Fällen kann Angst auch die Symptome von MVP verschlimmern. Angstsymptome wie ein beschleunigter Herzschlag und ein erhöhter Blutdruck können MVP-Symptome wie Herzklopfen und Brustschmerzen verstärken. Daher ist es für Menschen mit MVP und Angst wichtig, ihre Angstzustände effektiv zu managen.
Einige homöopathische Behandlungen zur Bekämpfung von Angstzuständen
Auf der Suche nach Wohlbefinden und Gelassenheit bietet dieHomöopathie eine Reihe von Heilmitteln für verschiedene Angstsymptome, wobei die Behandlung auf die individuellen Symptome des Einzelnen abgestimmt wird. Im Folgenden finden Sie einige häufig verwendete Stämme, ihre spezifischen Indikationen und die empfohlene Dosierung für die homöopathische Behandlung von Angststörungen.
Gelsemium 15CH
Gelsemium 15CH wird häufig bei der Behandlung von Angstzuständen im Zusammenhang mit Erwartungshaltungen genannt. Dieser homöopathischen Ursubstanz wird nachgesagt, dass sie Symptome wie das Gefühl der Lähmung durch Angst, das Gefühl der Stumpfheit, Schwindel, unwillkürliches Zittern, emotional bedingten Durchfall und Polyurie (übermäßige Urinproduktion), die oft mit Stress verbunden ist, lindern kann.
Dosierung: 5 Globuli morgens und abends, mit der Möglichkeit, die Einnahme je nach Bedarf zu wiederholen oder 1 Dosis am Vorabend und 1 Dosis eine Stunde vor dem stressigen Ereignis einzunehmen.
Ignatia amara 15CH
Ignatia amara 15CH wird für seine Wirkung auf das paradoxe Verhalten und diesensorische Hyperästhesie gelobt. Dieser Stamm zielt auf Herzbeschwerden wie Herzklopfen und verschiedene Spasmen wie Kloßgefühl im Hals, Bauchkrämpfe und andere somatische Manifestationen unterdrückter Emotionen ab.
Dosierung: Morgens und abends jeweils 5 Globuli verabreichen, die je nach Bedarf angepasst werden.
Argentum nitricum 15CH
Argentum nitricum 15CH ist für Menschen gedacht, die zu Unruhe und Hast neigen, Menschen, die scheinbar ihre Aufgaben zu Ende bringen wollen, bevor sie sie überhaupt begonnen haben. Es eignet sich für Personen mit einer Neigung zu Durchfall, Aufstoßen und einem paradoxen Verlangen nach Zucker, das ihre Verdauungsbeschwerden verschärft.
Dosierung: Nehmen Sie morgens und abends jeweils 5 Kügelchen Argentum nitricum ein, die Sie bei Bedarf wiederholen können.
Nux vomica 15CH
Nux vomica 15CH eignet sich beiReizbarkeit, Wut, Aggressivität und Verdauungskrämpfen im Zusammenhang mit geistiger Überanstrengung und übermäßigem Konsum von Stimulanzien wie Kaffee oder Alkohol.
Dosierung: 5 Globuli Nux vomica werden morgens und abends empfohlen, mit der Möglichkeit, die Einnahme bei Bedarf zu wiederholen.
Staphysagria 15CH
Staphysagria 15CH wird bei emotionalen Zuständen empfohlen, die auf Frustration, Ungerechtigkeitsgefühl oder unterdrückte Wut zurückzuführen sind.
Dosierung: Nehmen Sie 3 Tage lang täglich eine Dosis Staphysagria ein. Für eine langfristige Anwendung nehmen Sie morgens und abends 5 Globuli ein.
Aconitum napellus 30CH
Aconitum napellus 30CH ist bekannt für seine Wirksamkeit bei plötzlichen und intensiven Panikattacken, beklemmenden Gefühlen von Herzklopfen und extremer Angst, die bis hin zur Todesangst reichen kann.
Dosierung: Es wird 1 Dosis empfohlen, die bei Bedarf alle halbe Stunde wiederholt werden sollte.