Zoonosen stellen eine Gruppe von Infektionskrankheiten dar, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Dieses komplexe Phänomen stellt große Herausforderungen an die öffentliche Gesundheit, die epidemiologische Überwachung und das Management von Gesundheitsrisiken. Von der Vogelgrippe über die Brucellose bis hin zur Tollwut können diese Krankheiten schwerwiegende Folgen für die menschliche Gesundheit, die Wirtschaft und die Umwelt haben.
Was ist eine Zoonose?
Zoonosen bezeichnen Krankheiten, die zwischen Wirbeltieren und Menschen übertragbar sind. Sie können durch Bakterien, Viren oder Parasiten verursacht werden. Die Übertragung kann direkt oder indirekt über die Nahrung oder über Vektoren wie Insekten erfolgen. Die Weltorganisation für Tiergesundheit gibt an, dass 60% der ansteckenden menschlichen Krankheiten zoonotische Krankheiten sind. Dazu gehören Zooanthroponosen und Anthropozoonosen, für die Übertragung von Mensch zu Tier und umgekehrt. Nicht zu diesen Übertragungen gehören nicht-infektiöse, laborinduzierte, passiv durch Tierprodukte übertragene Krankheiten sowie allgemeine Krankheiten ohne Übertragung zwischen den Arten.
Diegesundheitliche Bedeutung von Zoonosen nimmt zu, etwa 75 % der neu auftretenden Krankheiten des Menschen sind zoonotisch und betreffen insbesondere bestimmte Berufsgruppen, die in direktem Kontakt mit Tieren stehen. Die medizinischen Folgen sind sehr unterschiedlich und reichen von leichten bis hin zu tödlichen Erkrankungen, mit erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen, vor allem für die Viehzucht und die öffentlichen Gesundheitshaushalte.
Ökoepidemiologische Modelle dienen derRisikobewertung und den Warnsystemen, bei denen der Übergang zu größerenEpidemien von einer Vielzahl von Faktoren abhängen kann. Die Ansteckung des Menschen kann beruflich, versehentlich, in der Freizeit oder im familiären Umfeld erfolgen.
Zoonosen lassen sich nach dem Zyklus ihrer Erreger in Orthozoonosen, Cyclozoonosen, Metazoonosen und Saprozoonosen einteilen. Die epidemiologischen Folgen sind unterschiedlich, wobei einige Zoonosen keine weitere Übertragung durch den infizierten Menschen nach sich ziehen, während andere sich stärker ausbreiten können.
Welche Möglichkeiten der Prävention gibt es?
Die Prävention von Zoonosen zielt darauf ab, die Übertragung von Krankheiten vom Tier auf den Menschen zu unterbrechen. In erster Linie wird auf das Reservoir des Krankheitserregers eingewirkt, dann auf dieExposition des Arbeitnehmers und schließlich auf den Arbeitnehmer selbst. Zu den Präventionsmaßnahmen, die spezifisch für die biologischen Arbeitsstoffe und ihre Übertragungswege sind, gehören die Arbeitsorganisation, kollektive und individuelle Schutzmaßnahmen sowie die Information und Schulung des Personals.
Um das Reservoir zu kontrollieren, muss man :
- dieGesundheit der Tiere überprüfen,
- neuankömmlingeunter Quarantäne stellen,
- impfen,
- kranke Tiere behandeln,
- die Haltungsbedingungenoptimieren,
- und den Kontakt mit Wildtieren verhindern, z. B. durch Zäune.
Die Zerstörung des Reservoirs kann die Tötung von Tieren oder Desinfektion erfordern.
Um die Exposition zu verringern, wird empfohlen, kranke Tiere zuisolieren, kontaminierte Bereiche abzutrennen, den Zugang zu Risikobereichen zu beschränken, die Belüftung zu verbessern, Spritzer zu reduzieren und Arbeiten zu mechanisieren. Außerdem sollte regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden und es sollten Räumungen durchgeführt werden.
Um die Arbeitnehmer zu schützen, erweist es sich als wesentlich, geeignete persönliche Schutzausrüstung bereitzustellen. Außerdem müssen sie in deren Gebrauch geschult werden und die Hygiene muss durch geeignete Einrichtungen sichergestellt werden. Zu den persönlichen Hygienemaßnahmen gehören das Händewaschen, die Vermeidung des Kontakts von Augen und Nase mit schmutzigen Händen und das Desinfizieren von Wunden.
Impfungen sind zwar nützlich, ersetzen aber nicht die anderen Präventionsmaßnahmen. Letztere bedarf derZustimmung des Arbeitnehmers nach einer Risikobewertung durch den Arbeitsmediziner.
Die Präventions- und Gesundheitsdienste am Arbeitsplatz spielen eine Schlüsselrolle bei derRisikobewertung, der Gesundheitsüberwachung der Arbeitnehmer und dem Umgang mit Vorfällen wie Biss- oder Kratzwunden, wobei spezielle Protokolle für die Behandlung von Verletzungen erstellt werden.
Hauterkrankungen durch Mycobacterium marinum
Mycobacterium marinum, ein Wasserbakterium der atypischen Mykobakterien, verursacht beim Menschen opportunistische Infektionen, darunter eine seltene Krankheit, das Aquariengranulom, das diejenigen betrifft, die mit Fischen in Berührung kommen. Diese Zoonose, die von Fisch auf Mensch übertragen werden kann, ist für immunkompetente Personen in der Regel nicht tödlich.
Das Bakterium, ein etwa 4 μm großes Bazillus mit Zebramuster, lebt in aquatischen Umgebungen (Süß- und Salzwasser) und bei verschiedenen kaltblütigen Tieren. M. marinum wurde 1926 zum ersten Mal isoliert und 1951 als humanpathogen identifiziert. Die Infektionen, die häufig mit der Verschlechterung der Wasserbedingungen zusammenhängen, betreffen mehr als 150 Fischarten mit einer Vielzahl innerer und äußerer Symptome. Beim Menschen verursacht sie Hautknötchen, manchmal gefolgt von Ulzerationen, ohne Fieber oder Adenitis. Zu den extrakutanen Beeinträchtigungen gehören osteo-artikuläre Komplikationen.
Die Diagnose ist schwierig und verzögert und basiert auf der Wasseranamnese des Patienten und einer Kultur des Bakteriums bei 30 °C. M. marinum zeigt eine natürliche Resistenz gegen Antibiotika, aber einige, wie Ethambutol und Rifampicin, werden bevorzugt. Die Prävention beruht auf Hygiene, der Pflege des Aquariums und der Verwendung von Handschuhen beim Umgang mit dem Bakterium.
Aspergillosen
Brucellosen
Die Brucellose, früher als Maltafieber bekannt, ist eine Anthropozoonose, die durch Brucella-Bakterien verursacht wird. Die Krankheit wird hauptsächlich durch den Kontakt mit Vieh oder den Verzehr von Rohmilchprodukten auf den Menschen übertragen und äußert sich bei Tieren durch Fehlgeburten und beim Menschen durch wiederkehrendes Fieber mit Gelenk- oder neurologischen Komplikationen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist sehr selten. Präventionsbemühungen, einschließlich der Kontrolle des Viehbestands und der Pasteurisierung von Milchprodukten, haben die Prävalenz signifikant gesenkt, vor allem in den Industrieländern, wo sie für bestimmte exponierte Gruppen als Berufskrankheit gilt.
Dennoch bleibt die Brucellose in den Entwicklungsländern aufgrund ihrer sozioökonomischen Auswirkungen und ihres Vorkommens bei verschiedenen Tierarten eine Herausforderung. Die Behandlung beim Menschen basiert auf Antibiotika, und das Krankheitsmanagement erfordert einen angepassten Ansatz, um eine Chronifizierung der Krankheit zu vermeiden. Obwohl die Sterblichkeit gering ist, stellt die Brucellose eine große Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar und erfordert ständige Wachsamkeit und Präventionsbemühungen, insbesondere in endemischen Gebieten.
Campylobacteriosen
Campylobacter, global verbreitete gramnegative Bakterien, sind pathogen für Vieh, verursachen Krankheiten und Fehlgeburten bei Rindern und sind auf den Menschen hauptsächlich durch die Aufnahme von nicht pasteurisierter Milch, verunreinigtem Wasser und schlecht gegartem Fleisch übertragbar. Nach Angaben derEFSA ist Campylobacteriose nach wie vor die wichtigste lebensmittelbedingte Krankheit in der EU, die überwiegend mit Hühnerfleisch in Verbindung gebracht wird. Campylobacter jejuni und Campylobacter coli sind die am häufigsten beteiligten Arten in menschlichen Fällen, die zu autoimmunen Neuropathien wie dem Guillain-Barré-Syndrom führen können.
Die Übertragung erfolgt vor allem über die Nahrung, wobei 20-30 % der Fälle mit dem Verzehr von Hühnerfleisch in Verbindung gebracht werden. Die Infektionsdosis ist gering, und bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Kinder, ältere Menschen und immungeschwächte Personen sind anfälliger. Zu den Symptomen gehören Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber. Resistenzen gegen ß-Lactam-Antibiotika erfordern eine Behandlung über Makrolide oder Fluorchinolone. Campylobacter sind hauptsächlich Kommensalen des Verdauungstrakts vieler Tiere und eine Ansteckung von Mensch zu Mensch oder durch Tierkontakt ist möglich. In Frankreich verursachen diese Bakterien jährlich etwa 493.000 Infektionen mit etwa 15 Todesfällen.
Kohle
Die Milzbrandkrankheit, auch Anthrax genannt, ist eine akute Infektion, die durch das Bakterium Bacillus anthracis verursacht wird und sowohl Tiere als auch Menschen befällt. Obwohl sie beim Menschen selten vorkommt, betrifft sie hauptsächlich Pflanzenfresser. Nach dem Zweiten Weltkrieg betrachteten Experten Bacillus anthracis als potenzielle Biowaffe, und sein Bekanntheitsgrad stieg nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Bereits in der Antike wurde die Krankheit dokumentiert, die damals oft mit anderen Tierkrankheiten verwechselt wurde. Im 16. Jahrhundert wurde sie von Wissenschaftlern offiziell anerkannt, und im 18. Jahrhundert wurde ihre berufsbedingte Übertragung auf den Menschen festgestellt. Zu den wichtigsten Fortschritten gehörten die Unterscheidung der Stäbchen von Rayer und Davaine und die Arbeiten von Robert Koch über die Sporenbildung.
Ab 1880 entwickelten Forscher Impfstoffe für die Veterinärmedizin, im 20. Jahrhundert dann Impfstoffe für den Menschen, die an regionale Besonderheiten angepasst wurden. Bacillus anthracis zeichnet sich durch seine Widerstandsfähigkeit und die Fähigkeit zur Sporenbildung aus, was zu seiner Persistenz in der Umwelt beiträgt. Es besitzt zwei wichtige Virulenzfaktoren: eine Kapsel, die die Phagozytose verhindert, und zwei Toxine, die zu seiner Virulenz beitragen. Die Hauptübertragung erfolgt durch Kontakt mit Sporen von infizierten Tieren oder deren Produkten.
Die klinischen Formen beim Menschen umfassen kutane , gastrointestinale und respiratorische Manifestationen, wobei letztere die schwerwiegendste ist. Mit der Verbreitung von Bacillus anthracis als biologische Waffe wurde experimentiert, u. a. im Zweiten Weltkrieg und bei bioterroristischen Anschlägen im Jahr 2001. Die Behandlung beruht auf der frühzeitigen Verabreichung von spezifischenAntibiotika, wobei die CDC Empfehlungen herausgegeben hat.
Choriomeningitis
Die lymphozytäre Choriomeningitis ist eine virale Erkrankung, die durch ein von Nagetieren übertragenes Arenavirus verursacht wird und hauptsächlich in den USA identifiziert wurde, wobei es auch in Frankreich gelegentlich zu Fällen kommt. Die Erkrankung äußert sich häufig als Meningitis, die durch Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit gekennzeichnet ist und in der Regel einen mäßigen Schweregrad aufweist. Bei Säuglingen kann es zu schwereren Komplikationen wie Mikrozephalie oder Hydrozephalus kommen. Die Diagnose beruht auf der Untersuchung der lymphozytenreichen Zerebrospinalflüssigkeit und wird durch RT-PCR oder Serologie bestätigt.
Zu den Vektoren gehören Hausmäuse und andere als Haustiere gehaltene Nagetiere, während Hunde, Katzen und Wiederkäuer Träger sein können, ohne das Virus zu übertragen. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt hauptsächlich durch Kontakt mit Sekreten oder Ausscheidungen infizierter Nagetiere oder durch Inhalation kontaminierter Aerosole. Die Symptome beim Menschen reichen von asymptomatischen Formen über leichte grippeähnliche Erscheinungen bis hin zu einer ernsthafteren Meningitis ohne bleibende Schäden. Die Krankheit ist selten, mit wenigen gemeldeten Fällen in Frankreich, und wird derzeit weder als Berufskrankheit noch als meldepflichtige Krankheit im öffentlichen Gesundheitswesen anerkannt.
Cowpox
Das Cowpox-Virus aus der Familie der Poxviridae und der Gattung Orthopoxvirus befällt hauptsächlich wilde Nagetiere, aber auch Haustiere und Rinder. Seine Verbreitung ist weltweit mit einer schlecht definierten Häufigkeit, die bei Rindern in entwickelten Ländern selten ist. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt zwischen infizierten Tieren, hauptsächlich bei Nagern und Katzen. Die Symptome reichen von leicht bis tödlich bei Nagetieren und umfassen verkrustete Läsionen bei Katzen.
BeimMenschen kann die Übertragung durch Hautkontakt mit einem infizierten Tier erfolgen. Die Krankheit ist nach wie vor selten, wobei in Europa sporadische Fälle beobachtet wurden. Berufsgruppen, die in engem Kontakt mit Tieren stehen, wie Mitarbeiter von Zoohandlungen, Züchter und Tierärzte, haben ein erhöhtes Risiko. Die Symptome beim Menschen umfassen eine Hautläsion, die sich zu einer schwärzlichen Kruste entwickelt und möglicherweise von Fieber und Muskelschmerzen begleitet wird, wobei bei immunsupprimierten oder allergischen Personen ein erhöhtes Risiko für schwere Formen besteht. Obwohl es sich nicht um eine ansteckende Tierkrankheit handelt, ist es beim Menschen eine meldepflichtige Krankheit, die nach dem Arbeitsgesetz in die Gefahrengruppe 2 eingestuft ist
Kryptokokkose
Cryptococcus neoformans ist ein umweltbedingter Hefepilz, der in zwei Varianten vorkommt: C. neoformans neoformans und C. neoformans gattii. Er verursacht die Kryptokokkose, eine opportunistische Krankheit bei immungeschwächten Personen und verschiedenen Säugetieren, insbesondere Katzen und Wiederkäuern. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Inhalation von Hefepilzen, die in Umgebungen mit hohem Anteil an organischem Material wie Vogelkot, insbesondere Taubenkot, gefunden werden. Die Resistenz dieser Hefen in trockenem Kot ist bemerkenswert und hält mehrere Jahre an. Die Krankheit äußert sich je nach Tierart unterschiedlich: Atemwegserkrankungen bei Katzen, neurologische Erkrankungen bei Hunden und Mastitis bei Wiederkäuern, während Tauben asymptomatisch bleiben.
Beim Menschen tritt die Kryptokokkose fast ausschließlich bei immungeschwächten Personen auf, wobei in Frankreich jährlich etwa 100 Fälle auftreten. Zu den Symptomen gehören vor allem Beeinträchtigungen des zentralen Nervensystems, selten auch der Haut oder der Lunge. Die Ansteckung von Mensch und Tier erfolgt global, ohne Übertragung zwischen den Tierarten. Die Behandlung variiert je nach Schweregrad und reicht von Fluconazol allein bis zu einer Kombination aus liposomalem Amphotericin B, Flucytosin und Fluconazol bei Fällen von Meningitis. Der Anstieg der globalen Temperaturen könnte das Infektionsrisiko intensivieren und damit die Epidemiologie dieser Krankheit verändern.
Kryptosporidiose
Die Kryptosporidiose, eine durch Cryptosporidium hominis und Cryptosporidium parvum verursachte Darmerkrankung, befällt Tiere (insbesondere Rinder und Vögel) schwer und ist auf den Menschen übertragbar. Bei jungen Tieren führt er zu schwerem Durchfall und starker Schwäche, was ohne wirksame Behandlung oft zum Tod führt. Bei immunkompetenten Menschen kann die Krankheit durch eine symptomatische Behandlung mit Paromomycin innerhalb von 10 Tagen geheilt werden.
Die Parasiten werden durch Einfrieren oder Erhitzen inaktiviert, sind aber gegen die meisten Desinfektionsmittel resistent, so dass eine Chlorung des Wassers nicht ausreicht. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Kontakt mit Haustieren, Exkrementen oder durch den Verzehr von kontaminiertem Wasser oder Lebensmitteln. Die Krankheit ist kosmopolitisch und variiert in der Inzidenz, die in Entwicklungsländern und bei immungeschwächten Personen höher ist.
Zu den Symptomen gehören starker Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und leichtes Fieber beim Menschen mit einer Dauer von drei bis vierzehn Tagen. Eine Heilbehandlung gibt es nicht, aber die Symptome können durch Antibiotika verringert werden. Die Vorbeugung beruht aufLebensmittelhygiene und dem Schutz der Wasserressourcen.
Alveoläre Echinokokkose
Die alveoläre Echinokokkose, auch bekannt als alveoläre Hydatidose (AHD), ist eine Krankheit, die durch den Parasiten Echinococcus multilocularis verursacht wird. Dieser Parasit wird hauptsächlich durch Füchse übertragen und befällt sowohl bestimmte Fleischfresser (Hunde, Katzen) als auch wilde Nagetiere wie Wühlmäuse. Die Krankheit ist in der nördlichen Hemisphäre endemisch, insbesondere im Nordosten Frankreichs, im Zentralmassiv und in einigen Regionen Europas (Schweiz, Deutschland, Belgien, Italien).
Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch die Aufnahme von Pflanzen, die mit den Eiern des Parasiten kontaminiert sind, oft ohne anfängliche Symptome. Unbehandelt führt die alveoläre Echinokokkose aufgrund des fortschreitenden Befalls der Leber zu einer hohen Sterblichkeit. Eine frühzeitige Behandlung mit chirurgischen Eingriffen und Antiparasitika, insbesondere Albendazol für zwei Jahre, führt in der Regel zu einer Heilung. Bei fortgeschrittener Erkrankung ist eine lebenslange antiparasitäre Behandlung erforderlich, um den Zustand zu stabilisieren. Dank dieser Behandlungen kann die Lebenserwartung der Patienten nahezu normal sein.
Zu den beruflichen Tätigkeiten, die ein Risiko darstellen, gehört der Kontakt mit infizierten Tieren oder mit kontaminiertem Gelände. Ein europäisches Überwachungsnetz mit Sitz in Besançon überwacht die Epidemiologie dieser seltenen, aber schwerwiegenden Krankheit.
Ecthyma contagiosa oder ORF
ORF ist eine Zoonose, die durch das ansteckende Ecthyma-Virus aus der Familie der Parapoxviren übertragen wird und hauptsächlich Schafe und Ziegen befällt, wobei auch Fälle bei Rentieren, Kamelen und Alpakas möglich sind. Die Krankheit ist geografisch weltweit verbreitet und wird hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder kontaminiertem Material auf den Menschen übertragen.
Zu den Symptomen bei Tieren gehören krustige Hautläsionen und Schle imhautgeschwüre, die bei Jungtieren aufgrund von Unterernährung zum Tod führen können. Beim Menschen äußert sich die Infektion durch eine anfängliche Hautläsion (Papel), die sich zu Knötchen entwickeln kann und in generalisierten Fällen manchmal von Fieber begleitet wird. Besonders gefährdet sind Viehzüchter, Tierärzte und Schlachthofpersonal.
Die Krankheit wirkt immunisierend, aber Rekontaminationen sind möglich. Die Kontaktgeschichte begründet die Diagnose, die durch eine Biopsie bestätigt werden kann. Die Behandlungsbegrenzung konzentriert sich auf die Vermeidung von Superinfektionen. Wird eine Impfung der Tiere alle 6-8 Monate empfohlen.
Durch Zecken übertragene Enzephalitis
Die mitteleuropäischeZeckenenzephalitis, die zur Familie der Flaviviridae gehört, befällt Menschen und Tiere gleichermaßen. Zu den infizierten Arten gehören wilde und Haussäugetiere, Vögel und Reptilien, wobei der Hauptvektor Zecken der Gattung Ixodes sind. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Zeckenbiss, wobei bei Zecken auch eine transovarielle Übertragung möglich ist, und selten durch den Verzehr von infizierten Rohmilchprodukten. Die Geografie der Infektion ist weitläufig, aber wenig dokumentiert und erstreckt sich über das nicht-tropische Eurasien.
Bei Tieren verläuft die Infektion häufig asymptomatisch, während sie sich beim Menschen durch Symptome einer “Sommergrippe” äußert und sich zu schweren Komplikationen wie neurologischen Störungen oder Meningitis entwickeln kann. Das Risiko einer Exposition ist bei Aktivitäten in Waldgebieten und bei bestimmten Berufen, die Zeckenbissen ausgesetzt sind, höher.
Der Schweregrad der Krankheit variiert je nach Subtyp des TBEV-Virus(europäisch, sibirisch, fernöstlich), und es kann zu einem schweren Verlauf mit Todesfällen und neurologischen Folgeschäden kommen. Trotz des Fehlens einer spezifischen Behandlung ist eine Prävention durch Impfung möglich, die in Risikogebieten empfohlen wird.
Das epidemiologische Verständnis und das Risikomanagement im Zusammenhang mit FSME erfordern kontinuierliche Aufmerksamkeit, insbesondere aufgrund der Zunahme der Fälle in Europa und der Veränderungen der Verbreitungsgebiete aufgrund des Klimawandels.
Bovine spongiforme Enzephalopathie
Diebovine spongiforme Enzephalopathie (BSE), auch Rinderwahnsinn genannt, ist eine tödliche degenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems bei Rindern, die durch ein Prionprotein verursacht wird. Sie wurde 1986 in Großbritannien entdeckt und führte vor allem im Vereinigten Königreich zwischen 1986 und den 2000er Jahren zu einer großen Tierseuche mit über 190.000 Fällen.
Die Verwendung von Tiermehl in der Rinderfütterung verschärfte die Krise und führte zu einer interspezifischen Übertragung von Scrapie auf Schafe oder endemischen Ursprungs bei Rindern. Der Verzehr von kontaminierten Rinderprodukten betraf auch den Menschen, wobei 231 Opfer ähnliche Symptome wie die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit aufwiesen. Diese Krise löste ein beispielloses ethisches und wirtschaftliches Bewusstsein für die Praktiken in der Viehzucht aus. Obwohl es keine Behandlungsmöglichkeiten gab, konnte die Krankheit durch die Einführung prophylaktischer Maßnahmen eingedämmt werden.
DerKrankheitserreger, ein Prionprotein, unterscheidet sich von Viren und Bakterien durch seine Resistenz gegen herkömmliche Dekontaminationsmethoden. Zu den Symptomen bei Rindern gehören Hirnveränderungen, Verhaltens- und Bewegungsstörungen. Die Übertragung auf den Menschen kann zu einer Form von Creutzfeldt-Jakob führen. Die Ursprünge des Ausbruchs sind teilweise ungeklärt, wobei die Hypothesen von einer interspezifischen Ansteckung bis hin zu Mutationen aufgrund von Umweltfaktoren reichen. Die BSE-Fälle nach dem Verbot von Tiermehl (NAIF) deuten auf alternative, noch ungeklärte Übertragungswege hin.
Viszerale Leishmaniose im Mittelmeerraum
Leishmania infantum, ein parasitäres Protozoon, ist der Erreger der Leishmaniose bei Tieren und Menschen, hauptsächlich rund um das Mittelmeerbecken mit einer Ausbreitung nach Norden. Die Übertragung erfolgt durch den Stich von Phlebotomen. Bei Tieren, insbesondere Hunden, seltener Katzen und einigen wilden Fleischfressern, gehören zu den Symptomen eine Verschlechterung des Allgemeinzustands, Schwäche, Abmagerung und Hautläsionen. Die viszerale Leishmaniose oder Kala-Azar befällt den Menschen durch Symptome wie unregelmäßiges Fieber, Abmagerung und Vergrößerung der Milz und der Leber. In Frankreich gibt es jährlich 20 bis 30 Fälle, die häufig mit einer Immunsuppression zusammenhängen.
Im Parasitenzyklus wandert der Parasit in die Eingeweide und führt unbehandelt zum Tod des Wirts. Die verantwortlichen Leishmania-Arten variieren je nach geografischer Region. Die Ausbreitung der Krankheit beim Menschen variiert je nach Immunantwort, wobei eine Koinfektion mit HIV besondere Aufmerksamkeit erfordert. Die Diagnose beruht auf der mikroskopischen Darstellung von Amastigoten oder auf serologischen Tests, wobei die PCR bei Immunsupprimierten die Methode der Wahl ist.
Mittelmeer-Fleckfieber
Das Mittelmeer-Fleckfieber (MFM), eine durch Zecken übertragene Vektorkrankheit, wird durch das Bakterium Rickettsia conorii verursacht und von der Hundezecke Rhipicephalus sanguineus übertragen. Sie ist an der französischen Mittelmeerküste verbreitet und vor allem im Sommer aktiv, obwohl auch anderswo Fälle nach Reisen auftreten können. Ihre Ökoepidemiologie ist unklar, aber ihre geografische Ausbreitung und ihr Schweregrad scheinen zuzunehmen, so dass sie als wiederkehrende Krankheit eingestuft wird.
Historisch gesehen wurde das FBM erstmals 1910 von Conor und Brüch in Tunis identifiziert und war unter verschiedenen Namen bekannt, bevor es 1933 unter dem Begriff “Mittelmeer-Fleckfieber” vereinheitlicht wurde. Seine geografische Verbreitung erstreckt sich über den Mittelmeerraum hinaus und betrifft auch Afrika und Asien. Es tritt saisonal auf, wobei in endemischen Gebieten eine lokale Inzidenz zu verzeichnen ist.
Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch die unreifen Formen der Zecke, die einen längeren Kontakt benötigen, um infektiös zu sein. Das ursprüngliche Reservoir könnten Wildkaninchen sein, wobei auch andere potenzielle Wirte identifiziert wurden.
Zu den Symptomen gehören ein grippeähnliches Syndrom, ein charakteristischer schwarzer Fleck an der Bissstelle und häufig auch ein Hautausschlag. Obwohl sie in der Regel gutartig ist, können schwere Komplikationen auftreten. Die Diagnose beruht auf typischen Symptomen und wird durch Serologie oder PCR bestätigt. Die Behandlung erfolgt hauptsächlich mit Antibiotika und zielt darauf ab, die Sterblichkeit zu senken, insbesondere in schweren Fällen.
West-Nil-Fieber
Das West-Nil-Fieber wird durch das West-Nil-Virus verursacht, das überwiegend durch Stechmücken übertragen wird. 80 % der Infektionen bleiben asymptomatisch. Die Symptome, wenn sie auftreten, umfassen Fieber, Kopfschmerzen, Asthenie, Übelkeit, Erbrechen, Hautausschlag und Lymphadenopathie. In schweren Fällen kann es zu Meningitis oder Enzephalitis kommen, die durch hohes Fieber, Nackensteifigkeit, Niederwerfung, Muskelschwäche, Zittern, Krämpfe, Lähmungen und in einigen Fällen Koma gekennzeichnet sind. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter und Komorbiditäten. Die Diagnose beruht auf Bluttests und die Behandlung ist hauptsächlich symptomatisch und kann einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen. Es gibt keinen Impfstoff für den Menschen, jedoch ist ein Impfstoff für Pferde verfügbar. Die Prävention beruht auf der Reduzierung von Mückenstichen.
Vögel dienen als Reservoir für das Virus, das von den Mücken, die sich von ihrem Blut ernährt haben, auf den Menschen übertragen wird. Die Übertragung von Mensch zu Mensch ist selten, kann aber durch Bluttransfusionen, Organtransplantationen oder von Mutter zu Kind erfolgen. Das 1937 in Uganda entdeckte Virus wurde 1999 in Nordamerika nachgewiesen und kommt auch in Europa, Afrika, Asien und Australien vor.
Die epidemiologische Überwachung erfolgt durch die Isolierung des Virus aus Umweltproben, Bluttests bei Wildvögeln, Hunden, Sentinel-Affen und Autopsien von toten Vögeln. Mücken, die Hauptüberträger, vermehren sich unter günstigen Bedingungen wie hohen Temperaturen oder starkem Regen. Die individuelle Prävention umfasst Schutz vor Stichen und Maßnahmen zur Bekämpfung der Mücken.
Q-Fieber
Das Q-Fieber oder die Coxiellose ist eine weltweite Infektionskrankheit, die durch Coxiella burnetii verursacht wird. Die Hauptwirte sind wilde und Haussäugetiere, darunter Rinder, Schafe, Ziegen, Hunde und Katzen. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Einatmen von kontaminierten Partikeln und Kontakt mit den Sekreten infizierter Tiere. Die Inkubationszeit beträgt 9 bis 40 Tage, und ein einziges Bakterium kann für eine Infektion ausreichen, was sie zu einer hochansteckenden Zoonose macht.
Historisch gesehen wurde das Q-Fieber 1935 in Brisbane, Australien, identifiziert. Edward Holbrook Derrick nannte es zunächst “the Query fever”. Der Erreger wurde von Derrick und Frank Macfarlane Burnet isoliert, der 1960 für seine Arbeit den Nobelpreis erhielt. Die Erforschung der Krankheit offenbarte wilde Säugetiere als natürliche Reservoirs und Zecken als Übertragungsvektoren.
Die Epidemiologie zeigt, dass C. burnetii fast überall außer in der Antarktis und Neuseeland vorkommt, mit verschiedenen Übertragungswegen, aber einer seltenen Übertragung von Mensch zu Mensch. Die Ansteckung ist bei Männern häufiger, was wahrscheinlich auf die unterschiedliche berufliche Exposition und den hormonellen Schutz bei Frauen zurückzuführen ist.
Die Pathogenese beinhaltet, dass C. burnetii durch Phagozytose in die Wirtszellen eindringt, was durch die saure Umgebung des Phagosoms begünstigt wird und seine Vermehrung ermöglicht. Das Bakterium kann gegen viele Umweltfaktoren und unter bestimmten Bedingungen gegen Antibiotika resistent sein. Klinisch kann sich das Q-Fieber als grippeähnliches Syndrom, atypische Lungenentzündung, Hepatitis und in seiner chronischen Form hauptsächlich als Endokarditis äußern. Die wirksame Behandlung beruht auf Cyclinen, Chinolonen und Hydroxychloroquin, mit Anpassungen für schwangere Frauen.
Tierische Krätze
Katzenkrallenkrankheit
Die Katzenkratzkrankheit, auch benigne Inokulationslymphoretikulose oder benignes Lymphogranulom genannt, ist eine bakterielle Zoonose, die hauptsächlich durch Kratzer von Katzen übertragen wird. Sie wird durch Bakterien der Gattung Bartonella verursacht, hauptsächlich durch Bartonella henselae und seltener durch Bartonella clarridgeiae. Hauptüberträger sind Katzen, vor allem Streuner, die von Flöhen befallen sind. Die Erkrankung tritt am häufigsten in warmen und feuchten Gebieten auf und betrifft oft Kinder. Sie kann durch Kratzen (75 % der Fälle), Beißen (10 %) oder auch ohne direkte Verletzung über Katzenspeichel oder Augenkontakt übertragen werden.
Die Symptome beginnen mit einer Papel an der Inokulationsstelle, gefolgt von Lymphadenopathie, und können Myalgien, Fieber, Kopfschmerzen, Gewichtsverlust, Hautausschläge und in seltenen, schweren Fällen Endokarditis oder Enzephalitis umfassen. Die Diagnose beruht auf der klinischen Untersuchung, der Serologie und manchmal auf PCR oder Lymphknotenbiopsie. Die Behandlung bei schweren Formen umfasst Antibiotika wie Azithromycin. Vorsichtsmaßnahmen wie das Vermeiden von Kratzern/Bissen, das Desinfizieren von Wunden und die Bekämpfung von Flöhen werden empfohlen, da es keinen Impfstoff gibt.
Vogelgrippe oder Influenza
Die Vogelgrippeoder aviäre Influenza ist eine Infektionskrankheit, die Vögel befällt und durch A-Stämme desInfluenzavirus verursacht wird. Die Influenza kann von milden bis tödlichen Formen variieren und große Epidemien auslösen. Insbesondere der H5N1-Stamm wurde 2004 als besonders gefährlich für den Menschen identifiziert. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich zwischen Geflügel und seltener auf Säugetiere, einschließlich des Menschen, wobei die Ansteckungsgefahr sehr gering ist. Bei einigen Vögeln kommt es zu asymptomatischen Trägerschaften, und das Virus wurde bei mehreren Säugetierarten nachgewiesen.
Historisch gesehen wurden Vogelpopulationen bereits 1200 v. Chr. von Epidemien befallen, wobei es im 17. und 18. Jahrhundert in Europa zu nennenswerten Ausbrüchen kam. Zu den Symptomen bei Vögeln gehören Verhaltensänderungen, Atembeschwerden und in schweren Fällen neurologische Anzeichen oder plötzlicher Tod.
Die Pathogenität variiert je nach Stamm, wobei einige Stämme besonders tödlich sind. Die Übertragung auf den Menschen ist nach wie vor selten, wurde aber dokumentiert, insbesondere mit tödlichen Fällen im Zusammenhang mit H5N1 und H7N9. Die Bekämpfung der Krankheit umfasst die epidemiologische Überwachung, Vorsichtsmaßnahmen bei Haustierhaltern und offizielle Empfehlungen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Bis heute ist kein Impfstoff gegen die Vogelgrippe beim Menschen auf dem Markt, aber es gibt Impfstoffe für Vögel in den Epidemiegebieten.
Hantavirose
Die Gattung Orthohantavirus, auch bekannt als Hantavirus, gehört zur Familie der Hantaviridae. Das Hantaan-Virus gilt als eines der gefährlichsten Viren. Diese Viren mit einsträngiger RNA negativer Polarität fallen unter die Gruppe V der Baltimore-Klassifikation. Der Mensch als zufälliger Wirt kann sich durch Nagetiere mit dem Virus infizieren, die je nach Region variieren: Apodemus spp. in Asien und auf dem Balkan, Clethrionomys in Skandinavien und China, Peromyscus und Microtus in den USA und Rattus spp. global für das Seoul-Virus. Hantaviren haben eine Hülle und einen Durchmesser von 180-115 nm und sind verantwortlich für hämorrhagische Fieber und das Hantavirus-Lungensyndrom (HLS), das durch Inhalation von Nagetierkot übertragen wird.
Es werden 25 antigenisch unterschiedliche Virusspezies unterschieden. Die Ansteckung von Mensch zu Mensch ist selten, aber dokumentiert. Da es keine kurative Behandlung gibt, beruht die Prävention auf der Verringerung des Kontakts mit Nagetieren. Jährlich treten etwa 200 Fälle von HPS hauptsächlich in Amerika auf, mit einer Sterblichkeitsrate von 40 %, und 150 000 bis 200 000 Fälle von hämorrhagischem Fieber mit renalem Syndrom weltweit, hauptsächlich in China. Die Diagnose beruht auf dem Nachweis von Antikörpern, und die Behandlung ist symptomatisch, wobei eine Isolierung bei europäischen Hantaviren nicht erforderlich ist.
Herpes B des Affen
Das Herpes-B-Virus(Macacine alphaherpesvirus 1), das zur Gattung Simplexvirus und zur Familie der Herpesviridae gehört, ist ein neurotropes Pathogen für den Menschen, das schwere, oft tödliche Meningoenzephalitiden verursachen kann. Es ist eng mit den humanen Herpesviren Typ 1 und 2 verwandt und hat sein Hauptreservoir in Makaken, wo es sehr prävalent ist. Seit seiner Entdeckung hat es mehr als zwanzig Todesfälle beim Menschen verursacht. Dies unterstreicht die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung, um die Überlebenschancen zu erhöhen. Andernfalls liegt die Letalitätsrate nämlich bei über 70%.
Das Virus wurde 1932 nach dem Tod von Dr. William Brebner, der sich durch einen Affenbiss infiziert hatte, identifiziert und von Dr. Albert Sabin als Virus B bezeichnet. Es weist spezifische virologische Merkmale auf. Es verfügt über eine umhüllte lineare doppelsträngige DNA und die Fähigkeit zur serologischen Kreuzreaktion mit anderen Herpesviren. Sein Genom, das 2003 vollständig sequenziert wurde, zeigt genetische Ähnlichkeiten mit den HSV-Typen 1 und 2. Es unterscheidet sich jedoch in seiner Fähigkeit zur neuronalen Replikation.
Das Herpes-B-Virus ist bei asiatischen und afrikanischen Makaken verbreitet und wird hauptsächlich durch Bisse, Kratzer oder Kontakt mit infizierten Sekreten auf den Menschen übertragen. Die Symptome reichen von lokalem Juckreiz bis hin zu schweren neurologischen Komplikationen ohne angemessene Behandlung. Zu den Präventionsmaßnahmen gehören eine strenge Hygiene und eine sofortige antivirale Behandlung nach Exposition. Bisher ist kein Impfstoff verfügbar, und die Immunität gegen andere Herpesformen bietet keinen Schutz.
Hydatidose
Hydatidose, auch hydatische Echinokokkose oder hydatische Zyste genannt, ist eine Infektion, die durch die Aufnahme von Eiern desEchinococcus granulosus, hauptsächlich durch den Kontakt mit Hunden, verursacht wird. Diese lebensbedrohliche Erkrankung betrifft sowohl den Menschen als auch viele Haus- und Wildtiere. Die Krankheit tritt vor allem in Gebieten auf, in denen Hunde und Pflanzenfresser zusammenleben.
Der Lebenszyklus derEchinokokkose erfordert Endwirte (Fleischfresser, vor allem Hunde) und Zwischenwirte (Pflanzenfresser, manchmal auch der Mensch). Die vom Zwischenwirt aufgenommenen Eier setzen Embryonen frei, die sich vor allem in der Leber und der Lunge zu Zysten entwickeln. Wenn der Zwischenwirt vom Endwirt gefressen wird, setzt sich der Zyklus fort.
Epidemiologisch gesehen sind 2-3 Millionen Menschen von der Echinokokkose betroffen, die jährlichen Kosten belaufen sich auf rund 200 Millionen US-Dollar. Die Diagnose beruht auf parasitologischen und serologischen Methoden, wobei Verfahren wie ELISA und Western Blot zur Beurteilung des Vorhandenseins spezifischer Antikörper eingesetzt werden. Klinisch äußert sich die Krankheit durch die Bildung von Zysten, die durch bildgebende Verfahren (Ultraschall, CT) nachgewiesen werden können. Die Symptome variieren je nach Lage der Zysten, oft sind sie asymptomatisch bis hin zur Ruptur oder Kompression benachbarter Organe.
Leptospirose
Leptospirosen sind Infektionskrankheiten, die durch Leptospira-Bakterien verursacht werden und zu den Anthropozoonosen gehören. Sie betreffen sowohl Menschen als auch Tiere. Die Bakterien werden hauptsächlich durch den Urin infizierter Tiere wie Nagetiere, Hunde und Nutztiere übertragen und kontaminieren den Boden und das Wasser . Sie können zu Infektionen beim Menschen führen, ohne dass es zu einer Übertragung von Mensch zu Mensch kommt. Die Krankheit äußert sich durch eine Vielzahl von klinischen Anzeichen, wobei die Diagnose aufgrund der Vielfalt der betroffenen Organe und der langsamen Durchführung spezifischer Tests kompliziert ist. Eine antibiotische Behandlung ist dennoch wirksam, und für bestimmte berufsbedingte Fälle wird eine Impfung empfohlen.
Historisch gesehen beschrieb Adolf Weil 1886 die schwere Form der Leptospirose, die durch eine ausgeprägte Gelbsucht gekennzeichnet war. Im Jahr 1914 entdeckten Inada und Ido in Japan das Bakterium L. icterohaemorragiae, das als ursprünglicher Erreger identifiziert wurde. Im Laufe der Zeit entdeckten die Forscher viele ähnliche Bakterien und erweiterten so das klinische und bakteriologische Spektrum der Leptospirosen.
DieEpidemiologie beim Menschen zeigt ein globales Auftreten der Krankheit, insbesondere in tropischen Gebieten. Die Risikofaktoren variieren zwischen Berufs- und Freizeitaktivitäten, bei denen man mit kontaminiertem Wasser in Berührung kommt. Die Pathophysiologie beinhaltet einen meist kutanen Eintritt, gefolgt von einer bakteriellen Verbreitung, die verschiedene Symptome hervorruft. Die klinischen Formen reichen von grippeähnlichen bis hin zu schweren Formen mit Mehrfachbeteiligungen. Die Forschung konzentriert sich nun darauf, die Variationen des Schweregrads zu verstehen und wirksamere Impfstoffe zu entwickeln.
Listeriose
Lyme-Krankheit
Die Lyme-Krankheit, auch Lyme-Borreliose genannt, ist eine durch Vektoren übertragene Zoonose. Sie wird durch den Biss von Ixodes-Zecken auf den Menschen übertragen. Forscher identifizierten die Lyme-Borreliose erstmals 1975 in den amerikanischen Städten Lyme und Old Lyme, die hauptsächlich durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht wird. In Europa ist eine größere Vielfalt an Borrelien festzustellen. Sie umfasst Borrelia garinii und B. afzelii, verursacht unterschiedliche klinische Formen.
Die Krankheit äußert sich zunächst durch ein Erythema migrans um die Bissstelle. Ohne Behandlung kann die Krankheit in drei Stadien fortschreiten und verschiedene Systeme und Organe befallen. Sie weist Haut-, Gelenk- oder neurologische Formen auf, die akut oder chronisch sind. Sie wird in 90% der Fälle wirksam mit Antibiotika behandelt. Das Konzept der “chronischen Lyme-Krankheit” wirft jedoch Diskussionen über Fälle auf, die durch die Standardbehandlung nicht gelöst werden können.
Kontroversen über Diagnose und Behandlung heizen gesellschaftliche Debatten an, insbesondere in den USA(Lyme War) und in Frankreich(Scandale de Lyme). Die Evolutionsgeschichte von B. burgdorferi legt nahe, dass die Krankheit seit mindestens 60 000 Jahren in Nordamerika vorkommt, wobei Ötzi, der erste bekannte Mensch, vor etwa 5300 Jahren infiziert wurde. Die Krankheit breitet sich aus und ist mittlerweile die häufigste Vektorkrankheit in der nördlichen Hemisphäre. Die Komplexität der Koinfektionen und der Übertragungsmodalitäten (hauptsächlich durch Zecken, aber potenziell auch von Mutter zu Kind) macht die epidemiologische Landschaft der Krankheit komplexer.
Ornithose – Psittakose
DieOrnithose, auch als Vogel-Chlamydiose bezeichnet, ist eine Infektion, die durch das Bakterium Chlamydophila psittaci aus der Familie der Chlamydiaceae verursacht wird. Diese Krankheit, einschließlich der Psittakose als spezifische Variante bei Psittacidae, stellt eine weltweite Zoonose dar, die schwerwiegend sein kann. Die Symptome sind unterschiedlich. Sie umfassen Fieber, Durchfall, Bindehautentzündung und Atemwegserkrankungen. Ihr Auftreten und ihre Schwere hängen vom Infektionsstamm, dem Alter und der Art des Vogels ab. Die Übertragung erfolgt durch das Einatmen von mit Kot kontaminiertem Staub oder durch den Biss infizierter Vögel, die symptomlos sein können.
Diese Krankheiten treten häufig in Geflügelfarmen auf, sind aber bei einzelnen Vögeln selten. Fälle von Übertragungen von Säugetier zu Säugetier sind nach wie vor äußerst selten. Die Risiken für den Menschen umfassen Krankheiten, die von leichten Formen bis hin zu schweren atypischen Lungenerkrankungen reichen. Die Sterblichkeitsrate sinkt unter einer Antibiotikatherapie mit Tetracyclin auf weniger als 5%. Ornithose ist in mehreren Ländern gemäß den nationalen und europäischen Vorschriften eine meldepflichtige Krankheit. Sie wird als Berufskrankheit in der Geflügelzucht anerkannt.
Pasteurellose
Die Pasteurellose ist eine Infektionskrankheit, die sowohl Tiere als auch Menschen betrifft und hauptsächlich durch Pasteurella multocida verursacht wird. Die Infektion wird häufig durch Bisse oder Kratzer von Hunden oder Katzen auf den Menschen übertragen, wobei die bakterielle Trägerschaft bei 40-50 % liegt. Die Symptome treten schnell auf, weniger als 24 Stunden nach der Exposition, und sind durch starke Schmerzen und lokale Entzündungen gekennzeichnet. Die Behandlung erfolgt durch eineAntibiotikatherapie, typischerweise mit Cyclinen oder Amoxicillin-Clavulansäure.
Verschiedene Tierarten, darunter auch Wildtiere wie Wildschweine, können diese Bakterien beherbergen. Die Pasteurellose ist bei Tieren geografisch weltweit verbreitet . Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über die Atemwege oder durch Bisse, was zu Atemwegsinfektionen, Abszessen und in einigen Fällen zu generalisierten Infektionen führt.
Beim Menschen besteht neben der Übertragung durch Bisse und Kratzer auch ein Risiko durch Inhalation in engen Räumen mit infizierten Tieren. Die Häufigkeit der Pasteurellose beim Menschen ist nicht genau bekannt . Zu den gefährdeten Berufen gehören Tierärzte, Viehzüchter undSchlachthofpersonal. Die Krankheit äußert sich durch schmerzhafte Ödeme, Fieber und Lymphknotenschwellungen . Unter einer Antibiotikabehandlung bessern sie sich schnell, mit seltenen Komplikationen an Gelenken oder Organschäden.
Tollwut
Tollwut ist eine virale Enzephalitis, die ausschließlich Säugetiere betrifft und nach Symptomen fast immer tödlich verl äuft. Diese hochansteckende Krankheit wird hauptsächlich durch Bisse übertragen und betrifft sowohl Tiere als auch Menschen. DieWHO schätzt die Zahl der jährlichen Todesfälle auf ca. 59.000, überwiegend in Afrika und Asien, mit einer Prävalenz bei Jugendlichen unter 15 Jahren.
Die Symptome, die durch ein neurotropes Virus hervorgerufen werden, umfassen neurologische und Verhaltensstörungen, die von Aggressivität bis hin zu großer Gelassenheit reichen. Die Impfung von Haus- und Wildtieren ist für die Kontrolle dieser Zoonose von entscheidender Bedeutung. Das Tollwutvirus, das zu den Rhabdoviridae und Lyssaviren gehört, ist empfindlich gegenüber Desinfektionsmitteln und kann sich durch Mutation schnell weiterentwickeln, wobei es leicht Artengrenzen überwindet.
Das Reservoir des Virus scheinen bestimmte Fledermäuse zu sein, wobei die Übertragung hauptsächlich über wilde und domestizierte Fleischfresser erfolgt. Menschen, die als zufällige Wirte gelten, werden nur selten infiziert, wobei die meisten Fälle auf Hundebisse zurückzuführen sind. Außer bei einigen Fledermausarten ist eine Heilung nur in Ausnahmefällen möglich.
Die Prävention beruht auf Impfungen und Kontrollmaßnahmen bei Tieren, um die Übertragung zu verringern. Trotz der Bemühungen bleibt die globale Ausrottung eine Herausforderung, auch wenn in einigen Regionen wie Europa, wo die Tollwut bei Füchsen wirksam bekämpft wurde, erhebliche Fortschritte erzielt wurden.
Rotbarbe
Die Schweinerotlauferkrankung ist eine bakterielle Krankheit, die hauptsächlich Schweine und gelegentlich Lämmer, Kälber und Menschen befällt. Diese Zoonose wird durch Erysipelothrix rhusiopathiae hervorgerufen. Historisch gesehen hat die Meerbarbe in Europa und den USA im 19. Jahrhundert großen Schaden angerichtet. Sie führte zum Verlust von Millionen von Schweinen. Unter der Leitung von Louis Pasteur isoliert Louis Thuillier 1881 das verantwortliche Bakterium. Dies führt 1883 zur Entwicklung eines Impfstoffs. Trotz ihrer heutigen Seltenheit beim Menschen ist die Krankheit weiterhin dokumentiert, wobei E. rhusiopathiae bei 30-50% der gesunden Schweine vorkommt. Die Übertragung auf den Menschen ist zwar selten, erfolgt aber hauptsächlich bei Berufstätigen, die mit infiziertem Material in Berührung kommen.
Die Krankheit tritt bei Schweinen in drei Formen auf: akut, akut und chronisch, wobei letztere die mildeste Form ist. Beim Menschen beruht die Diagnose auf Hautsymptomen und dieIsolierung des Bakteriums kann kompliziert sein. Die bevorzugte Behandlung ist Benzathin-Benzylpenicillin oder Alternativen für Penicillin-Allergiker. Komplikationen sind selten, außer bei immunsupprimierten Personen. Erysipelothrix rhusiopathiae ist als biologischer Arbeitsstoff der Gruppe 2 eingestuft, ohne Meldepflicht für die Krankheit.
Salmonellosen
Sodoku
Sodoku ist eine Zoonose, die durch Bisse oder Kratzer von Ratten übertragen wird, aber auch durch die Aufnahme von kontaminiertem Wasser oder Milch verbreitet werden kann. Die Krankheit ist in Frankreich selten und wird hauptsächlich in Japan beobachtet, wo sie von Spirillum minus verursacht wird. Sie ist neben der Streptobacillose, die auf Streptobacillus moniliformis zurückzuführen ist, eine von zwei Formen des Rattenbissfiebers. Historisch gesehen gibt es Berichte über die Krankheit seit dem Altertum in Indien. Nennenswerte Fälle wurden 1839 in den USA und 1884 in Europa festgestellt. Die japanische Forschung war ab 1890 führend und identifizierte 1916 Spirillum morsus muris als ursächlichen Erreger.
Vor der Einführung von Antibiotika stützte sich die Behandlung auf Arsenderivate. Epidemiologisch gesehen ist die Ratte das Hauptreservoir für die Krankheit, wobei die Übertragung oft ohne erkennbare Symptome bei den Tieren stattfindet. Die Krankheit äußert sich durch eine Entzündung an der Bissstelle, gefolgt von wiederkehrendem Fieber mit Hautausschlägen. Ohne Behandlung verschwinden die Symptome und treten dann zyklisch wieder auf. Die Diagnose beruht auf der klinischen Beobachtung und bakteriologischen Tests, wobei auch PCR möglich ist. Die Behandlung der Wahl umfasst Penicillin oder Tetracycline. Zur Vorbeugung sind eine strenge Hygiene und eine wirksame Rattenbekämpfung erforderlich.
Streptobacillose
Das Rattenbissfieber ist eine Zoonose, die durch Streptobacillus moniliformis verursacht wird und durch Bisse oder Kratzer von Ratten auf den Menschen übertragen werden kann. Die Übertragung kann direkt durch Kontakt mit den Sekreten des infizierten Tieres oder indirekt über kontaminierte Lebensmittel und Wasser erfolgen. Das Risiko einer Infektion nach einem Biss liegt bei 10%. Die Symptome treten nach einer Inkubationszeit von 3 bis 21 Tagen auf und sind geprägt von Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Erbrechen und akuter Arthritis, die mehrere Monate anhalten kann. Auch Petechien können auftreten.
In schweren Fällen kann die Krankheit zu tödlicher Endokarditis, Perikarditis und Tenosynovitis führen. Die Diagnose beruht auf derIsolierung des Erregers oder auf serologischen Tests, obwohl deren Durchführung kompliziert ist. Die Behandlung mit Penicillin G, eventuell ergänzt durch Streptomycin, ist wirksam. S. moniliformis infiziert verschiedene Arten und breitet sich global aus, ohne nennenswerte Unterschiede zwischen den einzelnen Stämmen. Zählungen von Infektionsepisoden unterstreichen das anhaltende Gesundheitsrisiko, das mit diesem Bakterium verbunden ist.
Streptococcus suis
Die Infektion mit Streptococcus suis, die in Frankreich als Berufskrankheit anerkannt ist, betrifft vor allem junge Ferkel und in geringerem Maße auch Mastschweine. Die Anzeichen variieren je nach Stamm und Zuchtbetrieb, wobei die akute Meningitis die häufigste Manifestation ist. Die Übertragung erfolgt durch Hautdurchbrüche und wird durch schlechte Haltungsbedingungen und Stress verschlimmert. Der Umgang mit asymptomatischen Trägern und die Prävention erweisen sich als komplex. Sie erfordert eine besondere Aufmerksamkeit für die Haltungsbedingungen und die Tiergesundheit. Eine schnelle bakteriologische Diagnose ist von entscheidender Bedeutung.
Angesichts der hohen Prävalenz von S. suis bei Schweinen und der Schwierigkeit, das Bakterium auszurotten, konzentrieren sich die Experten auf die wichtigsten Serotypen. Trotz des begrenzten Wissens über die Pathogenese haben sie Virulenzfaktoren identifiziert, was die Bedeutung der Überwachung der Antibiotikaresistenz unterstreicht.
Beim Menschen erfolgt die Infektion durch den Kontakt mit rohem Fleisch. Sein Verzehr führt zu Sepsis, septischem Schock und Meningitis mit erheblichen cochleo-vestibulären Schädigungen. Es wurden weltweit Fälle gemeldet, mit bemerkenswerten Ausbrüchen in China. In Frankreich sind vor allem Personen gefährdet, die in der Schweinebranche arbeiten, obwohl der genaue Übertragungsweg teilweise unbekannt ist. Es können Erkrankungen wie Lungenentzündung, Endokarditis und Arthritis auftreten, die eine lange und dosierte Antibiotikabehandlung erfordern. Sie können erhebliche Folgeschäden hinterlassen.
Ringelröteln
Ringelflechte sind Krankheiten, die durch Dermatophytenpilze wie Microsporum oder Trichophyton und ihre resistenten Sporen verursacht werden. Diese Erkrankungen betreffen alle Säugetierarten und in Ausnahmefällen auch Vögel. Sie sind weltweit verbreitet und treten vor allem bei jungen Menschen sehr häufig auf. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Kontakt mit infizierten Tieren oder mit Sporen kontaminierten Gegenständen und selten über den Boden. Die Symptome sind je nach Pilz und Tier unterschiedlich und umfassen in der Regel haarlose, runde und scharf begrenzte Bereiche.
Die Übertragung auf den Menschen ist ähnlich und betrifft häufig Menschen, die beruflich mit Tieren in Kontakt stehen. Zu den Symptomen gehören ringförmige Rötungen und entzündliche Läsionen, die nach lokaler und manchmal oraler Behandlung abheilen. Historisch dokumentiert war die Ringelflechte in Europa weit verbreitet und ist in einigen Ländern nach wie vor endemisch. Die Behandlung hat sich von Röntgenstrahlen und Thalliumsalzen zu den heutigen Empfehlungen entwickelt, die auch die Desinfektion persönlicher Gegenstände einschließen. Das Management der Ringelflechte zielt darauf ab, die Ausbreitung der Krankheit zu kontrollieren und Infektionen zu behandeln, um das Risiko von Arzneimittelresistenzen zu verringern.
Toxokarose
Die Toxokarose oder viszerale Larva migrans ist die häufigste Helminthiasis der Welt. Sie betrifft sowohl Industrie- als auch Entwicklungsländer. Diese Zoonose geht von den Larven derSpulwürmer aus, vor allem von Toxocara canis (des Hundes) und Toxocara cati (der Katze). Die Larven entwickeln sich im Gewebe, ohne außerhalb ihres spezifischen Wirts das Erwachsenenstadium zu erreichen. Der Parasitenzyklus beinhaltet die Ablage von Eiern durch den Endwirt. Diese Eier entwickeln sich im Boden. Der Zwischenwirt nimmt sie dann auf. Die Larven wandern dann durch verschiedene Organe.
Beim Menschen erfolgt dieInfektion hauptsächlich durch die Aufnahme von Eiern, die Gemüse verunreinigen, oder durch Kontakt mit infiziertem Boden, insbesondere bei Kindern, die Geophagie betreiben oder in kontaminierten Sandkästen spielen. Die Krankheit kann asymptomatisch verlaufen oder sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Diese Symptome können vonAsthenie über Sehstörungen bei okularer Toxokarose bis hin zu allergischen Reaktionen reichen. Die Diagnose beruht auf der Serologie. Die Behandlung umfasst die Vermeidung von Reinfektionen und die Verwendung von Antihelminthika wieAlbendazol. Prophylaktische Maßnahmen, sowohl individuell als auch kollektiv, sind von entscheidender Bedeutung, um die Ausbreitung zu kontrollieren.
Toxoplasmose
Toxoplasmose ist eine Infektion, die durch das Protozoon Toxoplasma gondii verursacht wird . Sie befällt vor allem warmblütige Tiere und Menschen, wobei einige Felidae, darunter die Katze, als Endwirt dienen. Die meisten Fälle bei immunkompetenten Menschen verlaufen asymptomatisch. Bei schwangeren Frauen, HIV-Positiven und Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann die Infektion jedoch schwerwiegend sein. Insgesamt ist ein Drittel der Bevölkerung infiziert, wobei die Prävalenz in den verschiedenen Regionen unterschiedlich hoch ist. Die Übertragung kann von der Mutter auf den Fötus erfolgen, wobei das Risiko je nach Stadium der Schwangerschaft unterschiedlich hoch ist.
T. gondii wurde 1908 entdeckt und weist einen komplexen Lebenszyklus auf, der zwischen asexuellen und sexuellen Formen wechselt, die hauptsächlich bei Katzen vorkommen. Der Mensch kann sich durch den Verzehr von infiziertem rohem Fleisch, Kontakt mit Katzenkot oder durch angeborene Übertragung infizieren. Das Management umfasst die Prävention, vor allem bei schwangeren Frauen, und die angemessene Behandlung im Falle einer Infektion, insbesondere bei Immunsupprimierten und Neugeborenen mit kongenitaler Toxoplasmose. Besonders gefährdet sind Berufstätige, die mit Tieren, rohem Fleisch oder kontaminiertem Boden in Berührung kommen.
Tuberkulose
Beim Menschen erfolgt die Übertragung hauptsächlich durch das Einatmen von kontaminierten Aerosolen, den Umgang mit infizierten Gegenständen oder die Aufnahme von Rohmilch. Im französischen Mutterland werden jährlich etwa 50 Fälle von Tuberkulose durch Tiere gezählt, unter 6000 bis 7000 neuen Fällen von Tuberkulose durch menschliche Ansteckung. Zu den beruflichen Tätigkeiten, die einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, gehören der Kontakt mit lebenden oder toten Tieren, Tierärzte und Mitarbeiter von Schlachthöfen. Die M. bovis-Tuberkulose manifestiert sich überwiegend in extrapulmonalen Lokalisationen, insbesondere in der Niere, mit anfänglich diskreten Symptomen.
Die Prävention der Rindertuberkulose stützt sich auf das Screening und die Eliminierung kranker Tiere. Die Bekämpfung der Tuberkulose beim Menschen stützte sich lange Zeit auf die BCG-Impfung. Angesichts der begrenzten Wirksamkeit dieser Strategie liegt der Schwerpunkt der heutigen Prävention jedoch auf der Früherkennung und der Behandlung der latenten Infektion. Die Tuberkulose ist in Frankreich, Belgien und der Schweiz eine meldepflichtige Krankheit. Dies ermöglicht eine strenge epidemiologische Überwachung.
Tularämie
Die Tularämie, eine durch Francisella tularensis verursachte Zoonose, betrifft etwa 300 Arten, darunter auch den Menschen. Sie wird durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder durch Zeckenstiche übertragen und hat in Frankreich eine geringe Inzidenz. Jährlich werden einige Dutzend Fälle registriert, die überwiegend in der ulzero-ganglionären Form auftreten. Zu diesen Fällen gehören auch schwere pulmonale oder septikämische Formen. Die Behandlung beruht auf einer Antibiotikatherapie, die je nach Schweregrad angepasst wird.
Historisch gesehen war die Tularämie im Jahr -1350 möglicherweise die erste biologische Waffe. 1911 wurde sie offiziell beschrieben, die Entdeckung von F. tularensis geht auf das Jahr 1912 zurück, wobei spätere Studien die Rolle von Zecken bei ihrer Übertragung belegten. Dieses hochinfektiöse Bakterium benötigt nur wenige Keime, um eine schwere Krankheit auszulösen. Es wächst in Makrophagen und hemmt die Entzündungsreaktion des Wirts.
Die Semiologie ist unterschiedlich: kurze Inkubationszeit, lokale Formen mit eitrigen oder typhösen Lymphknoten, schwere Lungenentzündungen ohne spezifische Anzeichen. Die Diagnose kombiniert eine schwierige Kultur, Serodiagnostik und PCR, wobei die Behandlung hauptsächlich mit Cyclinen, Fluorchinolonen und Aminoglykosiden erfolgt. In Frankreich gilt die Tularämie als Gesundheitsgefahr und meldepflichtige Krankheit. Es empfiehlt eine epidemiologische und gesundheitspolizeiliche Überwachung, die auch die Überwachung von Wildtieren umfasst. Das Bakterium stellt einen potenziellen Erreger des Bioterrorismus dar, der von der CDC als solcher eingestuft wird.