Giftige Pflanzen: Ein umfassender Leitfaden zur Vermeidung von Gefahren in Ihrem Garten

Giftige Pflanzen geben Gärtnern, Eltern und Naturliebhabern Anlass zu berechtigter Sorge. Obwohl Pflanzen unsere Umwelt verschönern, können einige von ihnen die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden. Dieser Artikel behandelt die häufigsten Risikopflanzen, auf welche Vergiftungssymptome Sie achten sollten und welche vorbeugenden Maßnahmen Sie ergreifen können, um Ihre Familie und Ihre Haustiere zu schützen. Ob Sie nun ein begeisterter Gärtner oder einfach nur neugierig auf Pflanzen sind, diese Risiken zu kennen und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, erweist sich als entscheidend für ein sicheres Naturerlebnis. Lassen Sie uns in die Welt der giftigen Pflanzen eintauchen und herausfinden, wie man sie erkennt und verantwortungsvoll mit ihnen umgeht.

Vergiftungen verstehen

In Frankreich stellen Vergiftungen durch Pflanzen eine bedeutende Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Die reiche Biodiversität des Landes umfasst viele Pflanzen mit toxischen Eigenschaften. Diese können die Gesundheit von Mensch und Tier beeinträchtigen. Angesichts dieser Problematik sind die Giftnotrufzentralen von entscheidender Bedeutung. Sie kümmern sich um Vergiftungsfälle und sensibilisieren die Öffentlichkeit. Ihr Ziel ist es, das Risiko einer versehentlichen Exposition zu verringern.

Giftnotrufzentralen

Die Giftnotrufzentralen sind medizinische Einrichtungen an acht Universitätskliniken in Frankreich, die auf medizinische Toxikologie spezialisiert sind.

Die Giftnotrufzentralen in Frankreich erfüllen zwei Schlüsselaufgaben. Erstens übernehmen sie die Behandlung von Vergiftungsfällen über eine Tag und Nacht verfügbare telemedizinische Einheit. Zweitens tragen sie aktiv zur Gesundheitsüberwachung bei, wobei sie sich auf die Toxikovigilanz in ihren Gebieten konzentrieren.

In diesen Zentren arbeiten Teams aus Ärzten, Apothekern und Krankenpflegern. Sie informieren die Angehörigen der Gesundheitsberufe und die Öffentlichkeit über die Gefahren, die von Arzneimitteln, Industrie- oder Naturprodukten ausgehen. Diese Teams diagnostizieren Vergiftungen am Telefon, schlagen eine angemessene Behandlung vor und bieten Ratschläge für die Behandlung.

Die Vereinigung “Centres antipoison de France” widmet sich der Förderung der Aktivitäten dieser Zentren. Sie fördert den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen ihren Mitgliedern und unterstützt den Bereich der Toxikologie.

Ziel der Toxikovigilanz ist die Überwachung von akuten oder chronischen toxischen Wirkungen, die durch natürliche oder synthetische Substanzen verursacht werden. Diese Stoffe können auf dem Markt oder in der Umwelt vorhanden sein.

Im Jahr 2006 spielten die Giftnotrufzentralen eine entscheidende Rolle und registrierten in Frankreich fast 200 000 Vergiftungsfälle. Die meisten dieser Fälle waren unfallbedingt und betrafen pharmazeutische Produkte oder Haushaltsprodukte. Ein erheblicher Prozentsatz war jedoch absichtlich herbeigeführt worden und stand im Zusammenhang mit suizidalen Handlungen. Einige Fälle führten leider zum Tod, vor allem bei Erwachsenen im Alter von 30 bis 59 Jahren.

Neben den Giftnotrufzentralen für Menschen gibt es in Frankreich auch Giftnotrufzentralen für Tiere. Auch andere Länder wie Belgien, Luxemburg und die Schweiz verfügen über eigene Giftnotrufzentralen.

Phytolist

Die französischen Giftnotrufzentralen haben lokale Partnerschaften mit Mykologen und Botanikern aufgebaut. Diese Kooperationen zielen auf eine schnelle Identifizierung von Pilzen und Pflanzen ab. Die Zeit bis zur Identifizierung ist unterschiedlich. Diese Zentren stützen sich bei der medizinischen Behandlung auf die beobachteten Toxidrome.

Um die schnelle Identifizierung zu erleichtern, haben die Giftnotrufzentralen zwei Netzwerke eingerichtet: die Mykolisten für Pilze und die Phytolisten für Pflanzen. Diese Listen, die im Juni 2014 bzw. Januar 2017 ins Leben gerufen wurden, verbreiten Informationen über sichere E-Mails. Die Fachleute identifizieren Pilze und Pflanzen anhand von Fotos, dem Kontext des Sammelns und Fallbeschreibungen. Bei der Analyse der Fälle berücksichtigen sie mehrere Faktoren, darunter das Geschlecht, das Alter der Patienten, die Umstände, den Schweregrad sowie die Gattung und Art der Pilze und Pflanzen.

Die Daten zeigen, dass bei 8.870 Patienten, die Pflanzen eingenommen hatten, in 8,0 % der Fälle Phytologen konsultiert wurden. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 8 Jahre. Die Verteilung war fast gleichmäßig zwischen Männern (51,4 %) und Frauen (48,6 %). Die meisten Vergiftungen waren unbeabsichtigt (95,8 %). Der Schweregrad war in 1,8 % der Fälle mittelschwer, in 24,4 % gering und in 73,8 % der Fälle nicht vorhanden.

Die CAPTV spielen eine wesentliche Rolle bei der Behandlung verschiedener Vergiftungsfälle, die ein breites Spektrum an toxischen Substanzen abdecken. Durch den Austausch von Informationen kann das Fachwissen anderer Zentren oder externer freiwilliger Experten, die auf dedizierten Listen stehen, angefordert werden. Die Hauptaufgaben der CAPTV sind die toxikologische Notfallreaktion (RTU) und die Toxikovigilanz.

Statistiken zu Vergiftungsfällen

ocale kann tödlich sein. Pflanzen wehren sich mit giftigen Substanzen, und wie Paracelsus betonte,“macht die Dosis das Gift“. Die Giftnotrufzentralen erhalten täglich mehr als 250 Anrufe, von denen 4-5 % Pflanzen betreffen. Spezifische epidemiologische Daten sind jedoch selten.

Zwischen 2017 und 2018 behandelte Phytoliste 1265 Vergiftungsfälle, überwiegend im Sommer und Herbst. Das Netzwerk antwortete innerhalb von 2 bis 15 Minuten über die Analyse von Fotos. Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren zeigten eine besondere Anfälligkeit. Bei Tieren ist häufig kontaminiertes Futter die Ursache. Die Daten über Vergiftungen bei Haustieren, z. B. bei Katzen, sind nach wie vor begrenzt.

Bei den Vergiftungen sind 7 % lebensbedrohlich, 39 % bleiben asymptomatisch, 23 % sind schwer und 31 % verursachen leichte Verdauungsstörungen. Tödliche Fälle sind zwar selten, treten aber bei der Aufnahme kleiner Mengen auf. Im Zeitraum 2017-2018 stellte Phytoliste in 59 % der Fälle Symptome, hauptsächlich im Verdauungstrakt, fest. Versehentliche Einnahme resultiert häufig aus Verwechslungen mit essbaren Pflanzen, manchmal auch aus absichtlichen Handlungen (Selbstmordversuche, Verwendung von psychotropen Pflanzen). Fehler in der Phytotherapie sind häufig, die auf botanische Unkenntnis oderUnwissenheit über die Risiken zurückzuführen sind.

Zum Schutz der öffentlichen Gesundheit verpflichtet ein Erlass aus dem Jahr 2020 Verkäufer von Zierpflanzen, Käufer über mögliche Risiken zu informieren. Eine spezielle Website sensibilisiert die Öffentlichkeit für die Gefahren und bietet Präventionstipps. AuchAnses hat Merkblätter zu giftigen Pflanzen veröffentlicht. Dies soll einen Beitrag zum nationalen Plan für Gesundheit und Umwelt leisten, um besser über Pflanzen aufzuklären, die die menschliche Gesundheit beeinträchtigen.

Umstände der Unfälle

Pflanzenvergiftungen in Frankreich zeigen saisonale Muster mit einem Anstieg zwischen Juli und Oktober, der mit der Fruchtbildungszeit der Pflanzen zusammenfällt. Die Daten des CAP in Lille aus dem Jahr 2007 weisen außerdem auf Vergiftungsspitzen an Samstagen hin, an denen die Kinder zu Hause und die Erwachsenen häufig im Wochenende sind. Diese Vorfälle ereignen sich hauptsächlich in den eigenen vier Wänden.

Kinder, insbesondere unter vier Jahren, sind am stärksten gefährdet. Sie neigen dazu, ihre Umgebung zu erkunden, indem sie zugängliche Gegenstände wie Zimmerpflanzen in den Mund nehmen. Mit zunehmendem Alter nehmen die Erkundungen im Freien zu, wodurch die Aufmerksamkeit auf Dinge wie bunte Beeren gelenkt wird. Im Jahr 2007 betrafen 65% der 6 572 Anrufe bei den CAPs Kinder unter 4 Jahren. Bei Kindern im Alter von 0 bis 12 Jahren sind Beeren die Hauptursache für Vergiftungen. Bei Jugendlichen (13-18 Jahre) sind Pflanzenvergiftungen dagegen viel seltener.

Bei Erwachsenen sind versehentliche Vergiftungen oft auf die Verwechslung von giftigen und essbaren Pflanzen zurückzuführen, manchmal mit schwerwiegenden Folgen, je nach Pflanze und aufgenommener Menge. DieVerwendung von Wildpflanzen in der Ernährung erhöht das Risiko solcher Verwechslungen. Absichtliche Vergiftungen bei Erwachsenen zielen in der Regel auf Selbstmord ab, auch wenn dies selten vorkommt.

Die Hautreaktionen nach dem Kontakt mit giftigen Pflanzen sind unterschiedlich: Nesselsucht, Reizung, Granulome, Phototoxizität oder allergische Dermatitis. Diese Vorfälle treten häufig bei der Gartenarbeit oder der Pflege von Zimmerpflanzen auf und betreffen vor allem Fachleute aus der Pflanzenwelt.

Was ist eine giftige Pflanze?

Giftige Pflanzen enthalten Substanzen, die für Menschen und Tiere, vor allem Pflanzenfresser, schädlich sind. Diese Stoffe, die in bestimmten Teilen der Pflanzen lokalisiert sind, können den Körper schädigen, wenn sie je nach Dosis aufgenommen werden oder in Kontakt kommen. Die Toxizität von Pflanzen hängt nicht von ihrer exotischen Herkunft ab. Die in unseren Haushalten üblichen Zierpflanzen führen häufig zu Vergiftungen. Die natürliche Neugier von Kindern setzt sie diesen Pflanzen besonders aus. In geringen Dosen dienen einige giftige Pflanzen wegen ihrer psychotropen, medizinischen oder stimulierenden Wirkung.

Pflanzen produzieren giftige Substanzen, um sich gegen andere Organismen zu verteidigen und so ihr Überleben zu sichern.

Von den 300.000 weltweit gelisteten Pflanzenarten sind etwa 10.000 giftig, das sind 4 % aller Arten. In Europa können etwa 4 % der 12 000 Pflanzenarten Gesundheitsprobleme verursachen, aber nur 0,4 % sind wirklich gefährlich.

Im französischen Mutterland weisen von den über 6 000 Pflanzenarten etwa 300 eine unterschiedliche Toxizität auf, von denen etwa 20 potenziell tödlich sind. Vergiftungen durch Pflanzen sind nach wie vor selten, betreffen aber hauptsächlich kleine Kinder, wobei nur wenige oder keine Todesfälle gemeldet wurden.

Die Toxizität von Pflanzen hängt von Faktoren wie der Verteilung der toxischen Substanzen, dem Entwicklungsstadium, der Jahreszeit, derHöhenlage, der Genetik und der Düngung ab.

Zu den wichtigsten toxischen Substanzen in Pflanzen gehören Heteroside, Tannine, Alkaloide, Protide, Mineralgifte, Östrogene, Anti-Vitamin-Faktoren und photosensibilisierende Substanzen.

Welche Moleküle sind für die Toxizität von Pflanzen verantwortlich?

Pflanzen, die durch ihre Vielfalt auffallen, produzieren eine Vielzahl bioaktiver Substanzen, die für ihr Überleben unerlässlich sind. Sie stellen diese Moleküle, die oft als “giftig” bezeichnet werden, her, um sich gegen Fressfeinde zu verteidigen, Krankheiten zu widerstehen und sich an schwierige Umweltbedingungen anzupassen. Sie können von einfachen Reizstoffen bis hin zu Verbindungen reichen, die für Menschen und Tiere potenziell tödlich sind.

Die Alkaloide

Alkaloide sind natürlich vorkommende Stickstoffverbindungen, die hauptsächlich aus Pflanzen stammen und aus Aminosäuren gebildet werden. Aufgrund ihrer vielfältigen Strukturen und ihres pflanzlichen Ursprungs sind sie in der Pharmakologie von großem Wert und werden vielfältig eingesetzt, insbesondere im Nervensystem, entweder zu therapeutischen Zwecken oder als toxische Wirkstoffe.

Alkaloide werden nach ihrer chemischen Struktur in verschiedene Kategorien eingeteilt, wie z. B. Diterpenalkaloide (z. B.Aconitin aus Eisenhut), Tropanalkaloide (in Pflanzen wie Belladonna), Alkaloide mit Tropolonkern (z. B. Colchicin aus Kolchik) und andere Arten einschließlich Chinolizidin-, Piperidin- und Steroidalkaloiden.

Diese oft basischen Moleküle reagieren mit bestimmten Reagenzien, um spezifische Reaktionen wie Ausfällung oder Färbung hervorzurufen. Ihre starke pharmakologische Aktivität bei niedrigen Dosen ist bemerkenswert. Obwohl sie oft mit akuter Toxizität verbunden sind, sind sie seit dem 19. Jahrhundert Teil der pharmazeutischen Industrie und markieren damit den Beginn der chemischen Arzneimittel.

Die Namen der Alkaloide enden in der Regel auf“-in” (Nikotin, Koffein, Morphin usw.). Sie werden hauptsächlich von Aminosäuren abgeleitet und kommen in Form komplexer Mischungen in Pflanzen, Pilzen und einigen Tieren vor. Einige, wie Strychnin oderAconitin, sind in reiner Form hochgiftig, während andere in kontrollierten Dosen in der Medizin wegen ihrer schmerzlindernden, beruhigenden, malariamäßigen oder krebshemmenden Eigenschaften verwendet werden.

Der Begriff“Alkaloid“, der vom Wort“Alkali” abgeleitet ist, weist auf ihre basische Natur hin. Er wurde erstmals Anfang des 19. Jahrhunderts verwendet und markiert einen Meilenstein in der Entwicklung der organischen Chemie und Pharmakologie. Bis heute wurden über 8.000 Alkaloide identifiziert, was die Naturstoffwissenschaft ständig bereichert.

Die Heteroside

Heteroside oder Glykoside sind organische Verbindungen, die aus einem zuckerhaltigen Teil, dem Glykon, und einem nicht zuckerhaltigen Teil, demAglykon oder Genin, bestehen. Ihre Toxizität und Wirkungsweise hängt vom Aglykon ab.

Cyanogene, eine Art Heterosid, setzen bei der Hydrolyse die hochgiftigeBlausäure (HCN) frei. Sie kommen in Pflanzen wie den Rosaceae (Brennender Busch, Cotoneaster, Kirschlorbeer usw.) vor. Diese Stoffe führen zu schweren Vergiftungen, wenn man Pflanzenteile kaut oder beschädigt, die sie enthalten und dabei HCN freisetzen.

Kardiotonische Heteroside wie Digitalis,Oleandrin und Convallatoxin besitzen ein Steroidgenin, das auf den Herzmuskel wirkt. Sie verstärken die Herzkontraktion, verändern den Herzrhythmus und können den arteriellen Widerstand senken. Sie werden medizinisch gegen bestimmte Formen derHerzinsuffizienz eingesetzt, bergen aber ein Vergiftungsrisiko, das zu folgenden Symptomen führt verdauungsstörungensie können zu Schläfrigkeit, Benommenheit, Sehstörungen und Herzunregelmäßigkeiten führen.

Saponoside, eine andere Gruppe von Heterosiden, haben oberflächenaktive Eigenschaften und erzeugen in Wasser einen Schaum. Sie kommen in Pflanzen wie Geißblatt oder Bittersüß vor und sind unterschiedlich giftig, aber in hohen Dosen können sie Reizungen, Verdauungsstörungen oder neurologische Störungen und sogar Hämolyse verursachen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Heteroside natürliche Verbindungen mit einem erheblichen toxischen Potenzial sind, deren Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier stark von der Art desAglykons in ihrer Molekularstruktur abhängen.

Die Terpene

Terpenverbindungen, die in vielen Pflanzen wie z. B. Koniferen vorkommen, sind natürliche Kohlenwasserstoffe mit unterschiedlichen Strukturen. Ihre Toxizität kann beträchtlich sein. Sie bilden sich ausIsopreneinheiten nach derIsoprenregel und werden nach der Anzahl dieser Einheiten klassifiziert.

Diterpene (C20), die in Croton und Eibe vorkommen, haben eine komplexe und variable Struktur. Sie können Verdauungsstörungen, neurologische und vor allem kardiovaskuläre Störungen verursachen, einschließlichniedrigem Blutdruck und lebensbedrohlichen ventrikulären Arrhythmien. Die Triterpene (C30), die in der Bryone vorkommen, besitzen eine stark vereinheitlichte Struktur. Cucurbitacine, eine Art Triterpene, sind besonders giftig.

Terpene spielen eine Rolle bei der Zusammensetzung des Harzes und desTerpentinöls. Sie besitzen Dufteigenschaften und interagieren mit Licht, was zu den Eigenschaften von Pflanzen wie der Geranie beiträgt. Dennoch ist ihr toxisches Potenzial erheblich. Terpene wie Sesquiterpenlactone wirken als GABA-Antagonisten, was zu allergischen Reaktionen und Hautreizungen führt hautreizungen.

DasAllergierisiko ist bei Berufstätigen, die terpenreichen Pflanzen wie Chrysanthemen, Margeriten oder Artischocken ausgesetzt sind, beträchtlich. Allergien können sich in Form von Dermatitis, Stomatitis oder Asthma äußern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Terpene, die für verschiedene biologische Prozesse wesentlich sind und vielfältig eingesetzt werden, eine erhebliche potenzielle Toxizität aufweisen, insbesondere im Hinblick aufAllergien und hautreaktionen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dieses Risiko bei ihrer Handhabung und Untersuchung zu berücksichtigen.

Die Polyine

Polyine sind organische Verbindungen, die sich durch eine oder mehrere Dreifachbindungen in ihrer Kohlenstoffkette auszeichnen. Sie entstehen aus dem Stoffwechsel von Fettsäuren und dienen Pflanzen als Abwehr gegen Fressfeinde. Ihre Toxizität für Mensch und Tier ist jedoch ausgeprägt.

Cicutoxin, das Polyin des Giftschierlings, wirkt als starker Hemmstoff der GABA-A-Rezeptoren und verursacht tetanische Anfälle und Krämpfe. Das im Safran-Schierling gefundeneEnanthotoxin ist ebenfalls giftig und kann zu Krämpfen, Koma und sogar zum Tod führen.

Polyine, die oft eine lineare Struktur haben, weisen eine Steifigkeit auf, die für Anwendungen in der molekularen Nanotechnologie nützlich ist. Sie sind auch im Weltraum zu finden, z. B. in Molekülwolken als große Anionen.

Die längsten synthetischen Polyine, die im Labor hergestellt werden, bestehen aus einer Kette von 44 Atomen mit 22 Acetylenbindungen. Carbyne, ein hypothetisches Polyyn von unendlicher Länge, wird als Allotrop des Kohlenstoffs mit bemerkenswerten mechanischen Eigenschaften in Betracht gezogen.

Natürliche Polyine, die wegen ihrer medizinischen Eigenschaften in Forschung und Industrie nützlich sind, erfordern aufgrund ihrer hohen Toxizität einen vorsichtigen Umgang. Eine versehentliche Einnahme kann zu schweren Symptomen führen, die von einem Vagus-Syndrom bis hin zukardiorespiratorischem Versagen reichen. Dies verdeutlicht, wie wichtig Wachsamkeit bei ihrer Verwendung und Untersuchung ist.

Die Furanocumarine

Furanocumarine sind giftige und lichtempfindliche Verbindungen mit einer tricyclischen Struktur, die aus der Fusion eines Furanrings und eines Cumarins entstanden ist. Diese Substanzen, die in Pflanzen wie dem Riesenbärenklau und dem Ficus vorkommen, spielen eine defensive Rolle gegen Fressfeinde, stellen aber eine Gefahr für Mensch und Tier dar.

Cicutoxin undEnnanthotoxin, typische Furanocumarine, kommen im Giftschierling bzw. imSafran-Nelkenwurz vor. Sie verursachen schwere neurologische und neuromuskuläre Störungen, die zu Krämpfen, Koma und in extremen Fällen zum Tod führen können.

Diese Verbindungen binden sich an dieDNA der keratinproduzierenden Zellen. Unter dem Einfluss von ultravioletten Strahlen verursachen sie Brüche in den DNA-Bindungen, was zu schweren Hautschäden führt. Ihr Kontakt führt zu akuter Dermatitis, vor allem bei denjenigen, die mit diesen Pflanzen vor der Sonneneinstrahlung hantieren, wie Gemüsebauern mit Sellerie zwischen April und August.

In einigen Früchten, wie z. B. Grapefruit, behindern Furanocumarine die Aufnahme vieler Medikamente. Sie hemmen Enzyme und Transporter im Darm, erhöhen die Konzentration von Medikamenten im Blut und bergen das Risiko einer Überdosierung.

In Kosmetika werden sie nur in sehr geringen Mengen verwendet und sind nur in natürlichen Essenzen zugelassen. Obwohl sie zur Behandlung von Psoriasis eingesetzt werden, ist ihre Verwendung aufgrund der damit verbundenen Risiken manchmal umstritten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz ihrer medizinischen Verwendung die Toxizität der Furanocumarine, insbesondere ihre Lichtempfindlichkeit und ihre Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, große Vorsicht erfordern.

Calciumoxalat

Calciumoxalat, das unlösliche Salz der Oxalsäure, ist besonders giftig, vor allem in Form von Raphiden, nadelförmigen Kristallen, die sehr reizend sind. Diese Kristalle kommen in Pflanzen wie der Dieffenbachia und demgefleckten Aronstab vor. Die Verbindung mit der Formel CaC2O4 verbindet ein Kalziumion Ca2+ mit einem Oxalat-Ion und ist der Hauptbestandteil der meisten Nierensteine.

Calciumoxalat kommt in verschiedenen Mineralien vor und bildet sich unter Einwirkung von Pilzen und Bakterien. Viele Pflanzen, insbesondere Liliengewächse und Spargelgewächse, nutzen es zur Verteidigung gegen Pflanzenfresser, wobei es beim Verschlucken zu schweren Schleimhautreizungen führt.

Der Umgang mit diesen Pflanzen kann Dermatitis verursachen. Die Einnahme oder der Kontakt mit ihrem Saft führt zu einer lokalen Reizung des Mund- und Rachenraums mit Schmerzen, Zungenschwellung und Rachenödem und kann zu Verdauungsstörungen führen. Schwerere Reaktionen wie lokales Brennen, Hautausschlag,Erythem und Pruritus sind ebenfalls häufig. Bei einer größeren Aufnahme kann Calciumoxalat zu Mydriasis, Arrhythmie, Krämpfen, Koma und manchmal zum Tod führen.

Unfälle mit Calciumoxalat betreffen häufig kleine Kinder und Haustiere, insbesondere bei der Gartenarbeit. In einigen Ländern sind Zimmerzierpflanzen, die Calciumoxalat-Raphide enthalten, weit verbreitet, wodurch sich das Risiko einer Vergiftung erhöht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Calciumoxalat, das für die Verteidigung einiger Pflanzen nützlich ist, ein erhebliches toxisches Risiko für Menschen und Tiere darstellt. Beim Umgang mit diesen Pflanzen ist große Vorsicht geboten.

Die Lektine

Lektine sind Proteine oder Glykoproteine, die sich spezifisch und reversibel an osidische Reste binden und vor allem in bestimmten Samen wie Mistel und Rizinus vorkommen. Sie sind an mehreren wichtigen biologischen Prozessen beteiligt, u. a. an der Zellerkennung, und spielen eine Schlüsselrolle bei Immunreaktionen und Infektionen.

Diese Glykoproteine werden in hoher Konzentration in trockenen Hülsenfrüchtesamen, Getreide und anderen Pflanzenfamilien sowie in einigen Pilzen und Tieren gefunden. Zu den bekanntesten Lektinen gehört das aus Rizinus gewonnene Ric in, das extrem giftig ist. Es ist in der Lage, sich an Zellen zu binden und die Proteinsynthese zu hemmen, was es tödlich macht.

Lektine besitzen die Fähigkeit, sich spezifisch an Kohlenhydrate zu binden, was sie in verschiedenen wissenschaftlichen und medizinischen Bereichen nützlich macht. Ihre Toxizität ist jedoch ein entscheidender Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt. Der Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Lektinen sind, kann zu schweren Symptomen wie Erbrechen führen, hämorrhagischem Durchfallin extremen Fällen kann es zu Schockzuständen kommen. Einige Lektine sind kochfest und resistent gegenüber Verdauungsenzymen, was das Risiko einerLebensmittelvergiftung erhöht.

Die Lektine in den Samen dienen den Pflanzen auch als chemische Verteidigung gegen Insekten, indem sie ihren Verdauungstrakt stören. Zusätzlich zu ihrer Toxizität können sie beim Menschen Reizungen und allergische Reaktionen hervorrufen. Ihre Handhabung und ihr Verzehr sollten daher aufgrund ihres hohen toxischen Potenzials mit großer Vorsicht erfolgen.

Die Lignane

Lignane sind Stoffe pflanzlichen Ursprungs, die durch die Bindung zwischen den Kohlenstoffen zweier Phenylpropanderivate gebildet werden. Sie kommen insbesondere imgefleckten Aronstab vor. Diese phenolischen Verbindungen bestehen aus zwei Monolignoleinheiten, die von Pflanzen auch zur Synthese von Lignin verwendet werden, einem langen Polymer, das in den Wänden von Leitgefäßen vorkommt. Die Lignane unterscheiden sich untereinander durch die Art der Bindung zwischen diesen beiden Einheiten und die Modifikationen nach der Dimerisierung.

Auf struktureller Ebene teilen einige Lignane Ähnlichkeiten mit Sexualhormonen und ermöglichen so ihre Bindung an Östrogenrezeptoren. Sie werden daher als selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren (SERM) oder Phytoöstrogene bezeichnet. Darüber hinaus besitzen sie als phenolische Verbindungen antioxidative Eigenschaften.

Lignane kommen in einer Vielzahl höherer Pflanzen vor, aber ihre Art, Lokalisation und Konzentration variieren stark. Pflanzen wie Sesam oder Leinsamen reichern sie in ihren Samen an, während andere wie Podophyllum peltatum in ihren Rhizomen antimitotische Lignane enthalten, die bei der Chemotherapie von Lungenkrebs eingesetzt werden.

Obwohl der Gehalt an Lignanen in den meisten Lebensmitteln generell gering ist, weisen Leinsamen einen besonders hohen Gehalt auf. Weitere Quellen sind Brokkoli, einige Obstsorten, Tee, Kaffee und die Schalen einiger Getreidearten.

Die Rolle der Lignane in Pflanzen ist vielfältig. Ihre Zugehörigkeit zu den Sekundärmetaboliten und ihre toxischen, antimykotischen oder antibakteriellen Eigenschaften lassen auf eine Beteiligung an den chemischen Abwehrmechanismen der Pflanzen gegen Herbivoren schließen. Ihre antioxidative Funktion könnte auch dazu beitragen, die Lipidreserven der Pflanzen zu schützen. Im Gegensatz zu anderen, stärkeren Phytoöstrogenen scheinen Lignane bei Säugetieren keine signifikanten Störungen der Fortpflanzung zu verursachen.

Was sind die wichtigsten giftigen Pflanzen?

Die Pflanzenwelt ist voller Schönheit und Vielfalt, beherbergt aber auch Arten, deren Toxizität für Mensch und Tier eine Gefahr darstellen kann. Einige Pflanzen sind zwar attraktiv, enthalten aber schädliche Substanzen, die Reaktionen hervorrufen können, die von leichten Reizungen bis hin zu ernsteren oder sogar tödlichen Symptomen reichen.

Der Eisenhut

Die Eisenhutgewächse aus der Familie der Ranunculaceae sind krautige Pflanzen mit einigen Arten, wie z. B. dem Eisenhut (Aconit napel ) und demWolfsangel (Aconit tue wolf), die sehr giftig sind. Diese Pflanzen enthalten Alkaloide wieAconitin, die schon in geringen Mengen gefährlich sind. Ein Erwachsener kann sich bereits an 2-4 g Wurzel vergiften.

Der seltene, aber manchmal als Zierpflanze verwendete Eisenhut oderAconit napel hat eine rübenähnliche Wurzel und Jupiterhelm-ähnliche Blüten. Die gesamte Pflanze, vor allem die Wurzel, ist extrem giftig.Aconitin, das Hauptalkaloid, ist bereits in geringen Dosen tödlich und kann schwere neurologische und kardiovaskuläre Symptome verursachen: Kribbeln im Mund, Übelkeit, Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen, Herzrhythmusstörungen. Eine Vergiftung erfordert eine dringende Krankenhauseinweisung, bei der der Giftstoff abtransportiert undAntiarrhythmika verabreicht werden müssen.

Aconits können auch versehentlich Vergiftungen verursachen, wenn sie Schlammwasser trinken oder mit ihrem Saft in Berührung kommen. Sie wurden historisch als Gift verwendet, stellen aber immer noch eine große Gefahr dar, wenn sie mit essbaren Pflanzen verwechselt werden. Es ist ratsam, sie mit Handschuhen zu handhaben und sich nach dem Kontakt die Hände zu waschen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Aconits, die aufgrund ihres Gehalts an Alkaloiden, insbesondereAconitin, gefährlich sind, alle ihre Teile potenziell tödlich machen.

Der Fingerhut

Der Fingerhut, der zur Gattung Digitalis und zur Familie der Plantaginaceae (früher Scrophulariaceae) gehört, ist eine krautige Pflanze, die für ihre hohe Giftigkeit bekannt ist. Sie haben große Blätter und Blüten in handschuhfingerähnlichen Trauben. Sie wachsen in Wäldern und an Böschungen und sind oft Zierpflanzen.

Der Purpur-Fingerhut (Digitalis purpurea), der in Europa außer in den Landes und im Mittelmeerraum häufig vorkommt, hat lilafarbene Blüten. Seine Blätter enthalten kardiotonische Heteroside wie Lanatoside und Digitoxin. Ein einziges Blatt enthält 1 bis 5 mg dieser Substanzen. Andere Arten sind der Gelbe Fingerhut (Digitalis lutea) und der Wollige Fingerhut (Digitalis lanata), wobei letzterer giftiger ist und pharmazeutisch verwertet wird.

Vergiftungen mit diesen Pflanzen treten nach versehentlicher Einnahme auf, manchmal aufgrund einer Verwechslung mit anderen Nahrungs- oder Heilpflanzen oder in suizidaler Absicht. Zu den Symptomen gehören Kribbeln und Taubheitsgefühle im Mund, Übelkeit und Erbrechen, störungen des Herzrhythmus wie Bradykardie undArrhythmie, was zu einem tödlichen Ausgang führen kann.

Fingerhut gehört zu den gefährlichsten Pflanzen, die bereits in geringen Dosen tödlich sind. Ihre Handhabung erfordert große Vorsicht, und jede Vergiftung erfordert dringende medizinische Hilfe, oft mit Aktivkohle und spezifischen Gegenmitteln.

Die Euphorbien

Die Familie der Euphorbiaceae umfasst eine große Vielfalt an Arten, von denen einige extrem giftig sind. Diese Pflanzen produzieren Diterpenester, Lektine und cyanogene Heteroside, die ihre Giftigkeit verursachen. Ihr reizender Latex kann Verbrennungen auf Haut und Schleimhäuten, Lippenverletzungen, Rachenödeme und bei Kontakt mit den Augen schwere Schäden am Hornhautepithel verursachen.

Unter ihnen sticht der Rizinus (Ricinus communis) als besonders gefährlich hervor. Die Pflanze, die bis zu 1,5 Meter hoch werden kann, wird häufig als Zierpflanze angebaut. Die gezähnten Blätter und die roten, stacheligen Früchte enthalten hochgiftige Samen. Der Verzehr dieser Samen führt zu schweren Verdauungsstörungen: Übelkeit, blutiges Erbrechen, Bauchschmerzen, profuser Durchfall. Die Auswirkungen können das Nervensystem erreichen, Krämpfe verursachen und die Leber- und Nierenfunktion beeinträchtigen. Ricin, das wichtigste zytotoxische Gift der Samen, hemmt die Proteinsynthese. Drei bis fünf Samen können für ein Kind tödlich sein, bei einem Erwachsenen sind es etwa zehn.

Ricin hat auch ein Potenzial für Bioterrorismus, insbesondere in Form von Aerosolen. Es wurde von Fällen berichtet, in denen Briefe mit Ricin an Politiker verschickt wurden, was die damit verbundenen Risiken verdeutlicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei Euphorbiaceae, insbesondere Rizinus, aufgrund ihrer Toxizität Vorsicht geboten ist. Der Umgang mit diesen Pflanzen erfordert strenge Vorsichtsmaßnahmen und jeder Verdacht auf eine Vergiftung sollte dringend medizinisch behandelt werden.

Das Maiglöckchen

Das Maiglöckchen oder Convallaria majalis aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) ist eine kleine krautige Pflanze im Unterholz, die oft wegen ihres Zieraspekts gezüchtet wird. Charakteristisch sind seine weißen, glockenförmigen Blütentrauben und die zwei tütenförmigen Blätter. Trotz seines zarten Aussehens bleibt das Maiglöckchen hochgiftig.

Alle seine Teile, einschließlich der im Sommer erscheinenden orangeroten Beeren, sind giftig. Vergiftungen können durch den Verzehr der Früchte, die trotz ihres geringen Toxingehalts in 10-15% der Fälle symptomatisch sind, oder durch das Trinken von Wasser aus einer Vase mit Maiglöckchen entstehen. Schwere Fälle resultieren oft aus der Verwechslung der unterirdischen Teile mit Speisezwiebeln oder der Blätter mitBärlauch.

Das Maiglöckchen enthält reizende Saponoside und etwa 20herzschädigende Heteroside, darunter Convallatoxin und Convallatoxol. Diese Verbindungen können eine schwere gastrointestinale Reizung mit Mundreizung, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. Die kardiotoxischen Wirkungen äußern sich in Herzrhythmusstörungen und beschleunigter Atmung, wodurch ein Herzstillstand droht.

Bei Verschlucken ist eine schnelle medizinische Behandlung erforderlich. Die medizinische Verwendung von Maiglöckchen muss aufgrund ihrer hohen Toxizität streng überwacht werden. Obwohl es in der Parfümerie verwendet wird, sollte man sich vor Augen halten, dass Maiglöckchen in jeder Form ein potenzielles Gesundheitsrisiko darstellen.

Die Kolchik

Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) aus der Familie der Colchicaceae enthält das hochgiftige Alkaloid Colchicin in der gesamten Pflanze in Konzentrationen von 0,1 bis 1 %. Vergiftungen, die oft tödlich enden, treten vor allem nach der Aufnahme von Samen durch Kinder oder von Zwiebeln und Blättern durch Erwachsene auf.

Die tödliche Dosis beträgt 5 g Samen für einen Erwachsenen und 1,5 g für ein Kind. Zu den Vergiftungssymptomen gehören akute Gastroenteritis, blutiger Durchfall, Erbrechen, metabolische Azidose, Herzstörungen, Leberkomplikationen und neurologische Störungen wie Krampfanfälle oder Koma. Bei 0,8 mg/kg kann Colchicin eine Knochenmarksaplasie mit hohem Infektionsrisiko verursachen, bei höheren Dosen kann es zu Herzversagen mit Hypotonie kommen. Der Tod kann je nach eingenommener Menge 1 bis 10 Tage nach der Einnahme eintreten.

Therapeutisch wird Colchicin in einer Höchstdosis von 3 mg pro Tag eingesetzt. Die Colchicum mit ihren röhrenförmigen, violettrosafarbenen Blüten und den linearen, glänzend grünen Blättern wächst auf feuchten Wiesen. Trotz ihres attraktiven Aussehens bleiben alle Pflanzenteile, vor allem die Samen und die Knolle, äußerst giftig. Kinder sind besonders gefährdet, sich durch versehentliches Verschlucken der Samen zu vergiften. Erwachsene können sich vergiften, wenn sie die Blätter der Kolchik mit Bärlauch oder wildem Lauch verwechseln. Bei einer Vergiftung durch Colchicum erfordert die Behandlung eine schnelle Evakuierung des Giftes, die Verabreichung von Aktivkohle und eine symptomatische Behandlung zur Korrektur von Ungleichgewichten im Wasser- und Elektrolythaushalt.

Der Stechapfel (Datura)

Der Stechapfel oder Datura stramonium ist eine häufige Pflanze auf Ödland, die für ihre hohe Toxizität bekannt ist. Sie enthält Tropanalkaloide, insbesondereAtropin und Scopolamin, die als Antagonisten der muskarinischen Acetylcholinrezeptoren wirken. Diese Substanzen führen zu anticholinergen und parasympatholytischen Effekten, die sowohl periphere als auch zentrale Anzeichen zeigen. Alle Teile der Pflanze, einschließlich der Blätter, Blüten und Samen, sind extrem giftig und sogar tödlich.

Vergiftungen mit Datura stramonium treten häufig absichtlich auf, indem die Pflanze durch direkte Einnahme, Aufguss oder Rauchen zu Suchtzwecken verwendet wird. Es kann jedoch auch zu unbeabsichtigten, wenn auch seltenen Fällen kommen, die durch Verunreinigung von Lebensmitteln oder versehentliche Verwechslung von Lebensmitteln entstehen.

Die Toxizität von Datura ist bemerkenswert. Der Verzehr von 1-5 Blüten oder ca. 100 Samen kann zu schweren Symptomen führen. Die Blätter enthalten fast 0,25 % Tropanalkaloide. Nach dem Verzehr von Datura treten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautrötung, Mundtrockenheit, Tachykardie, Mydriasis, Halluzinationen und in extremen Fällen Koma und Tod durch Herz- und Atemstillstand auf.

Der Anbau von Datura zu Zierzwecken erfordert aufgrund seiner hohen Toxizität große Vorsicht. Vor allem die Samen stellen bei Verschlucken eine große Gefahr dar, insbesondere bei Kindern. Die Behandlung einer Datura-Vergiftung beinhaltet einen Krankenhausaufenthalt, die Evakuierung des Giftes, Rehydrierung und, falls nötig, die Verabreichung von Beruhigungsmitteln undGegenmitteln wie Physostigmin.

Die Schierlingsbäume

Es gibt drei Hauptarten von Schierling, die für ihre Giftigkeit bekannt sind: der Schierling, der Große Schierling und der Kleine Schierling.

Der Kleine Schierling (Aethusa cynapium), der auch als Schierlings-Ethusis oder Falsche Petersilie bezeichnet wird, gehört zur Familie der Doldenblütler ( Apiaceae). Er ist hochgiftig. Seine Ähnlichkeit mit Petersilie oder Kerbel macht ihn extrem gefährlich. Alle Teile der Pflanze, einschließlich der Blätter, Blüten und Früchte, enthalten giftige Alkaloide, vor allemAethusin und Spuren von Conicin. Der Verzehr führt zu schweren Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüchen, übermäßigem Speichelfluss, Kopfschmerzen, Krämpfen und Kieferkontrakturen. Bei hohem Konsum können schwere kardiorespiratorische Störungen zum Tod führen. Es verursacht auch Phytophotodermatosen nach Hautkontakt mit anschließender Sonneneinstrahlung.

Der Große Schierling (Conium maculatum), eine zweijährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae), weist eine Toxizität auf, die auf Piperidinalkaloide, insbesondere Coniin, zurückzuführen ist, das über die gesamte Pflanze verteilt ist und in den Früchten eine höhere Konzentration aufweist. Die Ähnlichkeit mit einigen essbaren Pflanzen führt zu versehentlichen Vergiftungen. Die Symptome einer Vergiftung treten schnell auf. Sie umfassen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Speichelfluss, Zittern, Krämpfe und aufsteigende Muskellähmung. Letztere kann innerhalb von drei Stunden zum Tod durch Ersticken führen. Das Erkennen dieser Pflanze ist entscheidend, um ihre versehentliche Einnahme zu verhindern.

Der Schierling (Cicuta virosa) ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae), die vor allem in feuchten Umgebungen äußerst giftig ist. Seine hohlen, glockenförmigen Wurzeln enthalten das starke Alkaloid Cicutoxin. Der Verzehr führt zu schweren Symptomen wie Übelkeit, Bauchkrämpfen, starkem Speichelfluss, Mundbrennen, Krämpfen, Atemnot und Zyanose. Im Falle einer Vergiftung sind eine Entgiftung des Verdauungstrakts und eine symptomatische Behandlung erforderlich. Die Verwechslung dieser Pflanze mit essbaren Wurzeln wie der Pastinake stellt ein hohes Risiko dar.

Die Safran-Nelke

DieSafranblume oder Teufelsrübe(Œnanthe crocata), eine große, mehrjährige und giftige Apiaceae, wächst vor allem in den Feuchtgebieten Westfrankreichs. Man erkennt sie an ihren Knollen, die nach dem Aufschneiden einen gelben Saft absondern. Ihre Giftigkeit beruht auf Polyinen, insbesondere demEnanthotoxin, das ein heftiges Gift ist.

Die unterirdischen Teile der Safran-Nelke werden oft mit essbaren Apiaceae verwechselt, was ein hohes Vergiftungsrisiko darstellt. DasEnanthotoxin, ein GABA-Antagonist, induziert eine neuronale Überaktivität, die schnell zu schweren Symptomen führt. Diese umfassen Verdauungsstörungen (Erbrechen, Durchfall), kardiorespiratorische Störungen (Atemnot, niedriger Blutdruck), Mydriasis, Krämpfe und metabolische Azidose, die innerhalb von etwa drei Stunden zum Tod führen.

Es gibt mehrere Berichte über Vergiftungsfälle, die häufig auf eine Verwechslung mit essbaren Apiaceae zurückzuführen sind. Diese Vorfälle, die manchmal tödlich enden, ereignen sich während Überlebenstrainings oder bei natürlichen Mahlzeiten. Von 2012 bis 2018 wurden in Frankreich zehn Fälle von unabsichtlichem Verschlucken gemeldet. Von Vergiftungen sind auch einige Haustiere betroffen, insbesondere durch den Verzehr von Wurzeln bei landwirtschaftlichen Arbeiten.

Die medizinische Notfallbehandlung bei einer Vergiftung mit Safran-Nelkenwurz beinhaltet einen Krankenhausaufenthalt, eine Magenspülung und die Verabreichung vonNatriumhydrogencarbonat zur Korrektur der Azidose. Das Erkennen dieser Pflanze und die Aufklärung über ihre Gefahren sind angesichts ihrer hohen Toxizität und potenziell tödlichen Auswirkungen entscheidend für die Vermeidung von Vergiftungsrisiken.

Die Belladonna

Die Tollkirsche oder Atropa belladonna, eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse, wächst in Frankreich trotz ihrer Seltenheit auf Lichtungen in feuchten Wäldern. Man erkennt sie an ihren röhrenförmigen malvenfarbenen Blüten und den schwarzen, glänzenden, saftigen und süßen Beeren, die hochgiftig sind. Diese Beeren sind leicht mit essbaren Früchten zu verwechseln, was das Risiko einer Vergiftung bei Erwachsenen und Kindern erhöht. Nur 2-3 Beeren können ein Kind vergiften und 10-15 Beeren können für einen Erwachsenen tödlich sein.

Seine Tropanalkaloide, vor allemHyoscyamin und Scopolamin, verursachen seine Giftigkeit. Sie blockieren kompetitiv und reversibel die muskarinischen Acetylcholinrezeptoren, was eine parasympatholytische Wirkung hat. Die Symptome einer Belladonna-Vergiftung treten zwischen 30 Minuten und 2 Stunden nach der Einnahme auf und umfassen Übelkeit, Erbrechen, Rötung, Mundtrockenheit, erhöhten Puls, Mydriasis, Halluzinationen und Störungen des zentralen Nervensystems. In schweren Fällen kann die Vergiftung zu Koma und Tod durch Atem- und Herzstillstand führen.

Vergiftungen treten häufig versehentlich auf, vor allem bei Kindern, die die Beeren mit Heidelbeeren verwechseln. Bei Erwachsenen können sie im Zusammenhang mit Suizidgedanken auftreten. Die medizinische Notfallbehandlung umfasst die Evakuierung des Giftstoffs durch induziertes Erbrechen oder Magenspülung sowie die Verabreichung von Physostigmin als Gegenmittel.

Obwohl sie gefährlich ist, hat die Tollkirsche eine historische Verwendung in der Medizin und Kosmetik, die an den Ausspruch von Paracelsus erinnert: “Die Dosis macht das Gift”. Ihr umsichtiger Umgang ist entscheidend, um tödliche Vergiftungen zu vermeiden.

Die Aronstabgewächse

Die aus Nord- und Westasien stammenden Aronstabgewächse weisen in allen rohen Teilen eine toxische Wirkung auf. In Frankreich wachsen derGefleckte Aronstab (Arum maculatum) und derItalienische Aronstab (Arum italicum) häufig in schattigen Wäldern, Hecken und Schluchten. Diese Pflanzen haben lanzenförmige, manchmal gefleckte Blätter und Blütenstände mit einem Spadix und einer Spatha, die eingeschlechtliche Blüten tragen.

Ihre Kalziumoxalatkristalle verursachen eine ätzende Wirkung. Saponine und Alkaloide, die dem Conicin ähnlich sind, machen diese Pflanzen schleimhautreizend. Das Kauen von zwei oder drei Beeren oder Blättern führt zu schweren Reizungen im Mund-Rachenraum, Brennen, Geschwüren, Hypersalivation, Schwellung der Zunge und Schwellung des Rachens mit Erstickungsgefahr. Zu den Symptomen gehören auch Verdauungsstörungen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen.

Eine seltene, aber schmerzhafte massive Einnahme kann zu systemischen Störungen führen: Parästhesien, Schläfrigkeit, Krämpfe, Mydriasis, Herzrhythmusstörungen, die zum Koma und zum Tod führen können. Die Pflanze reizt auch die Haut und verursacht erythematöse oder blasenartige Dermatitis.

Mehr als 40 % der Expositionen gegenüber Aronstabgewächsen führen zu Symptomen, davon 15 % zu lokalen Schmerzen und Reizungen. Schwere Vergiftungsfälle erfordern eine medizinische Behandlung. Die Behandlung umfasst eine Dekontaminierung des Mundes und eine symptomatische Behandlung, wobei bei Schwellungen der Lippen oder der Zunge manchmal ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist. Traditionell wird Aronstab zur Behandlung von Husten und rheumatischen Schmerzen verwendet.

Die Sumachgewächse

Der Giftige Sumach (Rhus vernix), der für seine allergischen Reaktionen und Hautreizungen bekannt ist, ist eine Pflanze mit hoher dermatologischer Toxizität. Seine instabilen Moleküle, insbesondere die Alkenylphenole und Urušhiole, sind starke Allergieauslöser. Diese Stoffe reagieren mit den nukleophilen Resten der Hautproteine und führen zu Immunreaktionen und allergischer Dermatitis. Selbst ein indirekter Kontakt mit dem Harz des Sumachs kann bei über 80 % der exponierten Personen Symptome auslösen. Diese Symptome treten häufig nach dem Verbrennen der Pflanze oder durch Kontakt mit ihren frischen Teilen auf.

Der überwiegend in Nordamerika vorkommende Giftige Sumach ist eine Liane, die verschiedene Formen annehmen kann. Alle Teile der Pflanze sind allergieauslösend, insbesondere das Harz, das bei der kleinsten Verletzung freigesetzt wird. Die wichtigsten allergenen Bestandteile sind Catechole und Urushiole, die zu Chinonen oxidieren und sich an Proteine binden, um einen antigenen Komplex zu bilden.

Die Symptome einer allergischen Dermatitis, wie starker Juckreiz, Entzündung und Bläschenbildung, treten zwischen 6 Stunden und 4 Tagen nach der Exposition auf. Die Schädigung kann sich über die Bereiche des ursprünglichen Kontakts hinaus ausbreiten. Harzpartikel können auf Kleidung oder Werkzeugen zurückbleiben und weitere Reaktionen hervorrufen. Das Einatmen des Harzes kann auch zu Entzündungen der Atemwege führen. Eine erste Sensibilisierung kann Kreuzallergien mit anderen Anacardiaceae auslösen.

Bei Exposition sollten die betroffenen Stellen sofort mit kaltem Wasser und Seife gewaschen werden, um die Bindung der Allergene zu minimieren. Zur Behandlung der Symptome tragen Sie Kortison- und Galmeihaltige Cremes auf. Verwenden Sie in schweren Fällen Antihistaminika und Kortikosteroide. Vorbeugung bedeutet, die Pflanze zu erkennen und sich beim Umgang mit ihr oder in gefährdeten Gebieten zu schützen.

Quellen

  • Kurs für die Licence Professionnelle CSHPSP, geleitet von Prof. Pierre Champy “UE11 – Plantes toxiques Introduction”
  • Licence Professionnelle CSHPSP cours dispensed by Prof. Pierre Champy “Plantes toxiques par contact”
  • Licence Professionnelle CSHPSP-Kurs, gehalten von Prof. Pierre Champy “Plantes toxiques par ingestion & Fruits atoxiques générant des demandes aux CAP” (Giftige Pflanzen bei Einnahme und ungiftige Früchte, die Ansprüche an die CAPs erzeugen)
  • https://centres-antipoison.net/
  • https://fr.wikipedia.org/wiki/Centre_antipoison
  • https://www.vidal.fr/actualites/30482-centres-antipoison-et-de-toxicovigilance-une-double-mission.html
  • https://sante.gouv.fr/archives/archives-presse/archives-communiques-de-presse/article/informations-sur-les-vegetaux-a-risque-pour-notre-sante
  • http://www.plantes-risque.info
  • https://www.toxiplante.fr/monographies/

Schreibe einen Kommentar